Autor: Franz Hartmann
Herausgeber: Nicolaus Equiamicus
Titel: Lebendig Begraben
Verlag: Ubooks
Geschrieben von: Nicole Imhof
„Lebendig Begraben“. Alleine die Vorstellung genügt, um eine ausgewachsene Gänsehaut hervorzurufen. So manche Horror-Geschichte nimmt sich diesem Thema an, um für Spannung und Nervenkitzel zu sorgen. Mehr als nur unangenehm dieser Gedanke, klaustrophobisch und Panik pur. Und deshalb auch immer wieder Thema gerade auch im spirituellen Bereich, um den Tod oder ab wann ist ein Mensch Tod. Lebt die Seele noch weiter und wie lange? Fragen, auf die auch dieses Buch keine Antwort gibt, obwohl der Autor, Franz Hartmann, eben genau aus diesem Grund all die Fakten und Erzählungen zusammen geführt hat.
Vor über 100 Jahren bereits hat Hartmann diese Daten zusammen getragen, um das Phänomen „Scheintod“ zu erforschen. Der Stoff ist entsprechend „alt“, jedoch immer noch überaus aktuell. Nicolaus Equiamicus, selber fasziniert von diesen dunklen Schattenseiten des Menschseins, hat dieses Werk nochmals auf den Markt gebracht, um auch der Generation des 21tes Jahrhundert einen mittelalterlichen Schauer über den Rücken laufen zu lassen.
Entsprechend altmodisch ist denn auch die Schreibweise, nichts von neuer deutscher Rechtschreibung oder so. Finde ich jedoch sehr sympatisch, zwar gewöhnungsbedürftig, doch durchaus verständlich. Die Schreibweise ist sehr verschachtelt und erfordert ein hohes Mass an Konzentration, um den Überblick über diese riesige Flut aus Daten, Fakten, physischen und psychischen Zuständen und religiösem und esoterischem Gedankengut auseinander halten zu können. Ein Satz lautet dann auch z.B. so (über den Mensch im Allgemeinen):
„Er besitzt ein physisches Leben, ein Gefühlsleben, ein Verstandesleben, ein tierisches Leben , ein Geistesleben, und jedes Einzelne derselben ist von den anderen wesentlich verschieden, und da doch jedes Leben das Leben seiner Seele ist, so hat das Seelenleben ohne physische, eine gemütliche, eine tierische, eine vernünftige und eine geistige Seite, wobei wir nicht vergessen dürfen, dass diese einzelnen Leben in engster Verbindung miteinander stehen.“ … uff..!
Die Überlieferungen und Zeugenberichte sind einerseits sehr spannend, manchmal sehr kurz und doch, nach einer Weile, wiederholen sie sich und folgen dem selben Muster. Ok, genau das ist es, was Hartmann zu beweisen erhoffte. Dass es den Scheintod gibt und dass er mehr als uns lieb ist, auch heute noch, vorkommen soll. All die bedauernswerten Menschen, welche in Särgen oder Gruften eingeschlossen wurden, in denen sie dann wieder zum Leben erwachten. Grauenvoll und beängstigend.
Hartmann geht immer wieder hart mit den so genannten Wissenschaftlern ins Gericht. So lässt er sich nicht davon abhalten, seine Theorie als Wahrheit zu sehen und als Rechtfertigung dafür sollen all die angeführten Vorkommnisse über Scheintod dienen. Unmissverständlich gibt er seine Meinung über die ignoranten Gelehrten zu Protokoll wie etwa in diesem Absatz:
„Wahres Wissen macht keine Fehler; alle Fehler entspringen aus ungenügendem Wissen oder aus Missverständnis von Tatsachen; der wahre Gelehrte verschmäht es auch nicht, nach der Wahrheit zu greifen, finde er sie, wo er wolle; aber der gelehrte Einfaltspinsel urteilt über Dinge, für die er noch gar kein Verständnis besitzt.“
Wer das Thema nicht scheut und gerne solch „gruselige“ Sachbücher liest, dem sei dieses Werk empfohlen. Mir war es zeitweise etwas zu Spirituell, doch das soll jeder glauben, wie er will. Happy End nicht inbegriffen …
Erscheinungs-Datum: März 2010
Format: Taschenbuch, 13,5 x 21 cm, 144 Seiten
ISBN: 978-3-86608-122-2
Site des Herausgebers: www.equiamicus.beepworld.de
In der CH zu kaufen bei: www.kaktus.net
In D zu kaufen bei: www.ubooksshop.de