Kscope / VÖ: 8. April 2022 / Art Rock
envyofnone.com
Text: Michael Bohli
Ein Ende ist ein Neuanfang, das weiss der Mitbegründer von Rush, Alex Lifeson. Zusammen mit Andy Curran und Sängerin Maiah Wynne hat sich der Gitarrist als Envy Of None neuformiert, um dem Art Rock auch ohne der Präsenz des verstorbenen Schlagzeugers Neil Peart neue Energie zu schenken. Nebst dem letzten Lied und ruhigen Gedenksong «Western Sunset» gibt es auf dem Album harte Gitarren, schroffe Rhythmen und wechselnde Stimmungen. Dunkel ist die Musik auf «Envy Of None».
Selbst wenn die Synthesizer fiepen und die Rockmusik von der Electronica beschlagnahmt wurde («Shadow»), scheint die Sonne bloss durch eine Nebelschicht. Envy Of None nehmen die progressiven Strömungen, formen sie mit nachdenklichen Stimmungen um und präsentieren elf Lieder lang Post-Prog. «Spy House» das walzende Highlight mit herrlichem Refrain, «Liar» die angriffige Standortbestimmung. Ob Industrial, Shoegaze oder Indie, Einflüsse sind auf der Platte zuhauf vorhanden, ohne eine unstimmige Mixtur zu werden.
Produzent Alfio Annibalini hat mit den Musiker:innen ein modernes Erscheinungsbild kreiert, das pochend moderne Stücke («Dumb») neben lauten Gitarrenmomente stellt («Enemy»). Envy Of None zeigen mit dem Debüt eine Vielzahl an Emotionen und Ausdrucksweisen und dank der Stimme von Maiah wird alles perfekt zusammengehalten.