Spinefarm Records / VÖ: 17. September 2021 / Metal, Hardcore
employedtoserve.com
Text: Michael Bohli
Dass Employed To Serve jemandem dienen, das glaubt man spätestens nach einem Song nicht mehr. Die Band aus England ist ein Beweis für die moderne Eigenständigkeit im Metal, ohne sich falschen Vorstellungen oder Gefügen zu unterwerfen. Frontfrau Justine Jones schreit allen das Gesicht weg, Widerrede ist zwecklos. „Conquering“ ist eine kolossale Portion aus Groove Metal, Metalcore, Hardcore und moderner Produktion. „Universal Chokehold“ führt mit Breaks, melodischen Zwischenteilen und einem brachialen Tempo alle Neinsager zur Klippe, danach gibt es nur ein Gedanke: Diese Band ist saustark.
Mal wird viel Wert auf Rhythmus und zweckdienliches Riffing gelegt („Exist“), dann umkreisen sich die Gitarren lauernd, um als geballte Kraft das Lied von Employed To Serve durch die Felsen zu sprengen („We Don’t Need You“). Die Grundstimmung auf „Conquering“ ist aggressiv aber niemals grundlos gewalttätig. Justine und Sammy Urwin teilen sich die Zeit am Mikrofon, Ungerechtigkeiten werden direkt angegangen. Chaotisch-hypnotische Passagen sorgen für eine kurze Unsicherheit, mit der die Gruppe geschickt umgeht und alle im Hinterhalt erwischt. „Twist The Blade“ ist deswegen unberechenbar und zeigt alle Elemente im Songwriting perfekt auf.
Seit fast einem Jahrzehnt sind Employed To Serve unterwegs und haben mit ihrem vierten Album den Punkt erreicht, an dem ihre Lieder perfekt ausformuliert serviert werden. „Conquering“ ist ein lautes, ungestümes und faszinierendes Album, das harmonische Grundlagen in der Wildheit findet und unglaublich viel Energie transportiert.