Mouthwatering Records / VÖ: 7. Oktober 2022 / Alternative Rock
elioricca.com
Text: Michael Bohli
An Genesis erinnert zu werden hätte ich bei «Luna Park» nicht erwartet. Aber das neue Album von Elio Ricca wandert am Schluss mit dem Titelstück sogar in diese Richtung, Rockmusik, in der noch alles möglich erscheint. In Eigenregie aufgenommen und produziert, mit vielen Klangfarben und einer Stimmung, die Spass und Ernst in gleichen Teilen zulässt. Das ist nach «Lovely Underground» offener und strahlender, aber weiterhin genügend rau.
Die Instrumente werden von Elio Ricca vielseitig eingesetzt, das garantiert experimentierfreudige Sounds und lässt alle acht Stücke immer wieder aufregend wirken. «Fomo» eröffnet die Platte mit schönem Gesang und einer tollen Basslinie, dann bricht das Lied im Refrain aus und lässt die Gitarren den Siegeszug antreten. Stoner, Energie, die steten Wechsel in «Mozart», die unwiderstehliche Kraft von «Mind over Matter». Das kann mit Popmusik verglichen werden, lassen die Stücke der Gruppe so schnell nicht wieder los.
Während die Effekte auf den Instrumenten für erdige Stimmung sorgen, ist das Songwriting perfekt dazu geeignet, «Luna Park» in die luftigen Höhen zu führen. Der Groove von «Krust» gehört in die Nacht voller Neonlichtern, «24/7» ist nachdenklich und balladesk. Elio Ricca wirken in diesem Rummelpark an Musik selbstsicher und vielseitiger als zuvor, nie lösen sich die einzelnen Elemente und entfernen sich zu weit von der Grundidee. Diesen «Luna Park» verlässt man nicht so schnell.