Band: Drive Moya
Album: The Light We Lost
Genre: Shoegaze / Indierock
Label: Noise Appeal
VÖ: 6. Dezember 2019
Webseite: Drive Moya bei FB
Das Cover von „The Light We Lost“ führt einen nicht in die Irre: Man soll eintauchen in den Sound des Trios. Schwer wie ein Stein sinkt man in Tiefen hinab, an die kaum noch Tageslicht gelangt und wo seltsame Kreaturen ihr stilles Unwesen treiben. Nun, ganz so düster ist dieses Debüt dann doch nicht, es beginnt sogar eher leichtfüssig mit einem Sprung ins kalte Wasser, dann aber füllt sich das Ganze langsam mit eben diesem.
Drive Moya aus Wien erscheinen da unten aber nicht aus dem Nichts. Sänger und Gitarrist Christian Jurasovich hat sich bereits mit anderen Bands in der Shoegaze-Szene bewegt, eine davon war Mimi Secue. Mit seinen beiden Mitstreitern reiht er sich nun in die Tradition von Bands wie Slowdive, Snail Mail aber auch Sophia ein.
Die Österreicher legen grossen Wert auf einen breitflächigen, ausgefeilten Sound. Das ist die Basis und grosse Stärke von „The Light We Lost“. Besonders die Gitarrenarbeit und die Produktion formen das seelische Meeresbecken, so dass es auch mal dunkel wird, Wellen schlägt oder einem die Unterlage gibt, sich verträumt abzusetzen.
Einzig schade nur, dass bei all dem Fokus auf Sound und Stimmungen der Gesang leider etwas vernachlässigt wurde. Das ist nicht immer ein Problem: Beim überzeugendsten Song „Freezer“ etwa fällt es gar nicht ins Gewicht und man hat den Eindruck, mit zunehmender Spieldauer sowie Häufigkeit überwiegen die atmosphärischen Elemente.
Mutig ist, dieses Album mitten in die vorweihnachtlichen Specials verschiedenster Couleur zu veröffentlichen, aber dass es die dunkle Jahreszeit sein musste, das passt eben dann wieder zum Cover. Eines der schönsten in diesem Jahr und Sinnbild eines vielversprechenden Starts in eine hoffentlich lange Fahrt auf dem Rücksitz von Drive Moya, die auf dem Beifahrersitz sagen, wo es als nächstes langgeht – nur wer genau am Steuer sitzt, das scheint ein kleines Geheimnis zu bleiben. Vielleicht doch eine der mysteriösen Kreaturen aus der Tiefsee?
Tracklist:
1. Cold Water
2. White Leaf
3. Freezer
4. Dreamboy
5. In The End
6. Violin
7. Song For Two (All The Light)
Bandmitglieder:
Christian Jurasovich – Gesang und Gitarre
Simon Lee – Bass und Gesang
Sebastian Götzendorfer – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Messerli