Band: Dewaere
Album: Slot Logic
Genre: Noise-Rock / Punk
Label: Phantom
VÖ: 14. Dezember 2018
Webseite: Dewaere auf FB
Dass Dewaere aus Frankreich stammen, dies würde man so nicht vermuten. Denn die Songstrukturen, der Gesang und die Stimmungen zielen eher auf die Post-Punk- und Noise-Rock-Gruppen aus England ab. Im Pressetext mit Bowie und Iggy Pop verglichen, spürt man solche Einflüsse auch auf der Platte. „Slot Logic“ ist aber vor allem ein ungezähmtes Kind, ein Balg, das sich aus Herzenslust im Lärm und den kratzenden Klängen wühlt.
Bereits „Budapest“ ist wie eine Erruption aus Geheul, Proberaumkrawall und verstimmten Saiten. Dewaere gehen aber nicht ohne Plan vor, vielmehr ist die Zerstörung hier kalkuliert und lässt den Punk immer schön eingezäunt. Somit sind Stücke wie „Garden“ zwar laut und direkt, aber nie aus dem Irrenhaus ausgebrochen. Das beweist das immer noch romantisch anmutende Cover von „Everybody’s Got To Learn Sometime“, welches zwar schweissnass, aber liebesbereit daherkommt.
Mit der Zeit grinst man beim Genuss von „Slot Logic“ fast so stark wie die verzerrte Fratze auf dem Cover vom Erstling von Dewaere. Denn diese energetische Angelegenheit ist mit jedem Takt ein klarer Beweis, dass Noise-Rock charismatisch und lockend sein kann. Bis man zumindest bei „October“ doch noch in der Hölle landet – und während schleppenden Minuten das Trommelfell mit Feedback bearbeitet bekommt.
Tracklist:
1. Get Down
2. Budapest
3. Happy Hour
4. Garden
5. The Vase
6. Everybody’s Got To Learn Sometime
7. St-Tropez In Summer
8. Aye Aye
9. October
10. Wot U Lyk
Bandmitglieder:
Maxwell James Farrington – Gesang
Julien Henry – Gitarre
Marc Aumont – Bass
Hugues Le Corre – Schlagzeug
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli