Band: Delving
Album: Hirschbrunnen
Genre: Psychedelic / Prog Rock
Label: Stickman Records
VÖ: 11. Juni 2021
Webseite: Facebook
Aus dem Brunnen fliesst eine Menge Wasser, oder im Fall von „Hirschbrunnen“ eine Menge Musik. Mit seinem ersten Soloalbum unter dem Namen Delving zeigt uns Nick DiSalvo seine grosse Spannbreite und das vielseitige Interesse an der Rockmusik. Bereits in den Bands Elder und Gold & Silver unterwegs, hat die Pandemie neue Möglichkeiten offenbart, seine perfektionistische Arbeitsweise voranzutreiben. Aus jahrelangen Anpassungen und Feinarbeiten ist ein Album entstanden, das stolz und mit schönem Fell durch die Stilrichtungen marschiert.
Schlagzeug und Bass geben die rhythmisch treibende Stossrichtung bei „Ultramarine“ vor, die Gitarren und Keyboards winden wunderbare Melodienkränze um das Gerüst. Bis ins kleinste Detail wirkt das Lied ausgearbeitet, das lange Pröbeln und Ausbessern hat sich nicht nur für Delving gelohnt. Psychedelische Stimmungen, Post-Rock-Gitarren, progressive Schichtungen und ein klassisch-nostalgischer Umgang mit dem Rock-Genre: Bei „Hirschbrunnen“ findet alles im detailreichen Songwriting zusammen, lässt mal den Bass herrlich brummen („The Reflecting Pool“), dann wieder geben sich Pathos und Epik die Hand („Wait And See“).
Das namensgebende Stück verlagert sich auf eine wuchtigere und härtere Darstellung, trotzdem ist Delving niemals ein Grobian. Seine Aufnahmen, welche die Wurzeln im leidenschaftlichen Musikmachen der Kindheit haben, sind vielseitig und glasklar, die Orgeln holen die Siebzigerjahre zurück, das Klavier trägt die Melodien mit in den Himmel. Zwar bleibt die Scheibe stets das Werk eines Tüftlers und lässt sich nie gehen, fasziniert trotzdem mit all den Ideen und Ebenen.
Tracklist:
1. Ultramarine
2. Delving
3. The Reflecting Pool
4. Wait And See
5. Hirschbrunnen
6. Vast
Bandmitglieder:
Nick DiSalvo
Gründung:
2020
Text: Michael Bohli