Band: Deathcrush
Album: Megazone
Genre: Noise Rock / No Wave / Punk
Label: Apollon
VÖ: 31. Mai 2019
Webseite: deathcrush.no
Benannt nach einer EP der Black-Metal-Grösse Mayem, sind die norwegischen Noise-Punker Deathcrush ein wilder Raufbold, der sich zwischen Wave und Acid herumwälzt und weder in seiner Wohnung noch sonst wo ein sauberes Stück Stoff besitzt. „Megazone“ hat zwar im eigentlichen Sinne nichts mit der brutalen Art des Metals zu tun, weiss aber auch ohne Pandabären-Schminke mit einer gewissen Brutalität um sich zu schlagen. Dabei werden die Neunzigerjahre in die Mitte des Prügelkreises genommen, wie auch die Dummheit der heutigen Gesellschaft.
„Dumb“, „EGO“ oder „State Of The Union“ weisen schon mit ihren Songnamen darauf hin, dass dieses Trio mit weiblichem Gesang und aufschürfenden Gitarren ihre Meinungen offen kundtut. Interessanterweise will gerade letzteres Lied mit einem Hidden-Track die Unart der früheren CD-Pressungen wiederaufleben lassen. Denn nach den neun Liedern ist man mit Deathcrush bei 20 Minuten Stille angelangt, bevor sich die Elektronik noch kurz zurückmeldet. Der Rest an “Megazone” ist laut, wild und auch provokant, verliert damit aber nie die Eingängigkeit in seinem Tempo („Khmer Rich“).
Mit „Filthy Sweet“ wird sogar der moderne und mit Sprechgesang versehene Pop in das Getümmel gelassen, bevor dann die Verzerrungen wieder alles auffressen. Deathcrush sind also schwierig zu durchschauen, wie der Albumtitel „Megazone“. Was wie ein Relikt der «coolen» Jugendzeit wirkt, das ist Bandsäge und Vorschlaghammer, das drängt immer nach vorne und schert sich kein bisschen um einen modischen Auftritt. „PushPushPush“ ist das Motto, ohne verklärte Rückschau oder falsche Prophezeiungen.
Tracklist:
1. EGO
2. PushPushPush
3. Khmer Rich
4. Dumb
5. Filthy Street
6. Bedsit
7. Trust Me
8. Daemon
9. State of the Union
Bandmitglieder:
Linn Nystadnes
Vidar Evensen
Pelle Bamle
Gründung:
2013
Text: Michael Bohli