Band: Deafheaven
Album: 10 Years Gone
Genre: Blackgaze
Label: Sargent House
VÖ: 4. Dezember 2020
Webseite: deafheaven.com
Was 2010 mit einem vier Songs langen Demotape begann, hat sich währen einer Dekade zu einer neuen Vision im Metal entwickelt. Deafheaven aus San Francisco spielten sich mit ihren Kompositionen und vier Alben um die Welt und eroberten dabei viele Herzen. Ihre Mischung aus Post-Metal, Black Metal und epischen Rockmomenten verführte nicht nur Genrejünger, sondern neugierige Personen aus allen Stilrichtungen. Alas: Blackgaze war salonfähig und gar ich liess mich vom Getose in den ewigen Schlund mitreissen. Beispielsweise 2019 in der Roten Fabrik Zürich.
Wie es 2020 nun so war, die eigentliche Jubliäumstournee konnte auch für Deafheaven nicht stattfinden. Mit „10 Years Gone“ wird diese Leere gefüllt, ein im Studio aufgezeichnetes Livealbum, das die geplante Setlist der Shows nachstellt. Ein klangliches Dankeschön an alle Beteiligten der Bandgeschichte und den Fans – mit dem Urknall „Daedalus“ an zweiter und prominenter Stelle. „From The Kettle Onto The Coil“ eröffnet die Scheibe mit einer bestialischen Explosion, das grossartige „Dream House“ schliesst die lodernde Feier ab.
Von den ersten Gehversuchen bis zum aktuellen Werk „Ordinary Corrupt Human Love“ wird von Deafheaven geschickt ein Bogen gespannt, „Glint“ und „Vertigo“ lassen Köpfe und Gedanken während mehr als zehn Minuten strudeln. Denn die Genialität der Band liegt weiterhin in der ausufernden Ewigkeit, was Gekeife, Gitarrenwirbel und das rasante Schlagzeug kongenial erwirken. Und dank dem feinen Klang und der gekonnten Songwahl ist „10 Years Gone“ als Geschenk an Fans wie Einsteigerdroge gleichermassen geeignet. Zehn Jahre sind vorbei, auf viele weitere, laute und emotionale.
Tracklist:
1. From The Kettle Onto The Coil
2. Daedalus
3. Vertigo
4. Language Games
5. Glint
6. Baby Blue
7. The Pecan Tree
8. Dream House
Bandmitglieder:
George Clarke – Gesang und Keyboard
Kerry McCoy – Gitarre
Daniel Tracy – Schlagzeug
Shiv Mehra – Gitarre und Gesang
Chris Johnson – Bass und Gesang
Gründung:
2010
Text: Michael Bohli