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Band: deadmau5
Album: 4×4=12
Label/Vertrieb: Ultra / EMI
Veröffentlichung: 3. Dezember 2010
Website: www.deadmau5.com
Geschrieben von: Camka Sarvan
Joel Zimmerman – besser bekannt als deadmau5 – ist wahrscheinlich der zielstrebigste House-Produzent, der in letzter Zeit ein neues Album veröffentlicht hat. Die Songs des Kanadiers sind purer House und Trance ohne zu viel aufdringlichen, melodiösen Gesang oder überflüssige Einflüsse anderer Genres. Jedoch wird jeder, der deadmau5 bereits kennt und liebt, auf dem neuen Album „4×4=12“ gewisse Mainstream-Einwirkungen erkennen, was das Werk aber keineswegs verfälscht.
Die meisten Produktionen auf dem neuen Album sind nach wie vor Progressive House und Elektro House. Obwohl er ansonsten größtenteils auf Co-Produzenten verzichtet, gibt es auf „4×4=12“ gleich mehrere Songs, bei denen andere Künstler mitgewirkt haben. So auch bei der ersten Singleveröffentlichung des Albums „Sofi Needs A Ladder“, der die Sängerin Sofia „Sofi“ Toufa ihre Stimme leiht. Der Song beginnt mit einem white-noise Intro, dass sich gleich darauf mit einem etwas stotterndem Synthesizer vermischt, dazu gesellen sich einige freche, originelle Elektro Beats und ein Bass, der auf den Herzen von House-Fans bestimmt seine Spuren hinterlassen wird, und dann ist das Ganze auch noch wunderbar auf den Gesang abgestimmt. Auf jedem Fall ein Highlight des Albums.
Sofi singt gleich auch in einem weiteren Song des Albums mit, nämlich „One Trick Pony“, der neben Attraktionen wie „Some Chords“ oder auch dem Michael Woods Remix „I Said“, zu einem der Höhepunkte auf dem Album gehört.
Ein weiteres Herzstück ist das Werk „Raise Your Weapon“, das mit einer simplen Klaviermelodie beginnt und mit wunderschönem, fast melancholischem Gesang der Picture Book-Sängerin Greta Svabo Bech, dann später durch geistreiche Dubstep-Beats entfaltet wird, eindeutig ein kleines Meisterwerk.
Im grossen und ganzen könnte das neue Album zwar für eingefleischte Fans der Mau5 etwas enttäuschend sein, da er durch einige Mainstream Einflüsse in „4×4=12“ ein wenig von seinem reinen House abweicht. Jedoch sollten die Stücke, welche die alten Prinzipien einhalten – und das ist immerhin mehr als die Hälfte des Albums – auch diese überzeugen. Der Kanadier hat sicherlich auch mit diesem Album wieder einmal Grenzen überschritten und sich neue Flächen des House-Universums zu eigen gemacht. Das Werk ist auf jeden Fall hörenswert.
Tracklist:
1. Some Chords
2. Sofi Needs A Ladder
3. City In Florida
4. Bad Selection
5. Animal Rights
6. I Said (Michael Woods Remix)
7. Cthulhu Sleeps
8. Right This Second
9. Raise Your Weapons
10. One Trick Pony
11. Everything Before
Produzent:
Joel Zimmerman