Autor: S. Jonathan Davis
Titel: 900 Meilen
Erscheinungs-Datum: 2014
Verlag: Luzifer
ISBN: 978-3-943408-24-9
Geschrieben von: Nicole Imhof
Die Zombie-Besessenheit hält an. Blockbuster wie World War Z“ (2013) oder Serienhits wie „The Walking Dead“ kommen auch beim breiteren Publikum an. Vampire haben gerade Schlafenszeit. Dafür sind jetzt hirntote, bluttriefende Zombies in.
Ich habe ja für Vampire und Zombies so meine Schwäche. Ob im Film oder in der Literatur, egal. Und so lag nun also auch der Bestseller aus den USA „900 Meilen“ von S.J. Davis für ein paar Tage auf meinem Nachttischchen. Ein Bestseller? Das schreibe ich mal dem allgemeinen Hype zu. Denn es gibt Zombie-Romane, die ausgeklügelter und facettenreicher sind.
„900 Meilen“ ist aber definitiv eines… spannend. Man muss es einfach möglichst schnell durchgelesen haben. Es liest sich wie ein Action-Film, der mit einem lauten Kawummm anfängt, sich mittendurch metzelt und in einem grossen Finale endet. Davis schreibt flüssig und auf den Punkt gebracht.
Das spannende an der Idee von Zombies ist ja meiner Meinung nach die Geschichte drum herum. Die Kreaturen an sich sind eher bemitleidenswert, wie sie dahin schlurfen mit abgerissenen Körperteilen, verfaulter Haut und einem leeren Gehirn. Das wie konnte das passieren, was ist die Ursache, ist das richtig Interessante. Wieso entsteht eine neue Weltordnung und weshalb ist der Mensch plötzlich nicht mehr Predator Nummer Eins? Zu Futter degradiert und in den meisten anderen Romanen eigentlich immer selber Schuld. Entweder wurde ein Virus gezüchtet oder Mutationen erzeugt. So oder so, der Mensch ist im Normalfall der Auslöser der Seuche. Doch genau das wird hier in keiner Weise thematisiert und der Leser in Dunkelheit gelassen.
Die Geschichte um John fängt mitten in Manhatten an, als plötzlich eine Horde Zombies in die Stadt einfällt und einen Menschen nach dem anderen zum Untoten macht. Von da an geht das Rennen zu seiner Frau los, die 900 Meilen entfernt ist. Es ist hier nicht der Weg das Ziel, sondern tatsächlich nur das Ankommen zählt. Dazwischen liegt sehr viel Blut und Gebein, sehr viel …
Mehr muss man dazu nicht verraten. Spannend geschrieben und unterhaltsam bis zur letzten Seite.