JAR Records / VÖ: 4. März 2022 / Alternative, Art Rock
davepen.com
Text: Michael Bohli
Egal ob mit Archive, BirdPen oder als Solokünstler: Dave Pen war schon immer daran interessiert, die Geschehnisse auf der Welt in seiner Musik zu verarbeiten. Kritisch, aktuell und mit gewisser Freude am Experiment. Ende 2021 wagte er sich an ein Konzeptalbum über einen Sektenführer, «Abran Wish & The Light Party» war zugleich das erste Mal, dass Pen seinen Namen auf dem Cover aufführte. Mit der EP «The Week Ending Forever» ist bereits der Nachschlag da, wenn auch anders ausgerichtet.
Die 20 Minuten Musik werden mit «10mg» ziemlich typisch eröffnet, das Lied zeigt Dave Pen in gewohnter Sound-Umgebung zwischen Alternative, Art Rock und Indie. Später gibt es vermehrt elektronische Klänge, mal im minimalistischen Aufbau, dann wieder als Bandgefüge inszeniert. Im Gegensatz zum Album ist «The Week Ending Forever» stellenweise karg und immer Lo-Fi, der Musiker hat an den Stücken nichts beschönigt. Das ist richtig, verarbeitet der Musiker mit den sechs Liedern die letzten Jahre und die erschütternden Zustände der Pandemie.
Verträumt die Spielerei «Song For The Birds», angriffig und voller Sorgen «F.R.H.G». Dave Pen macht seinen Ängsten den nötigen Platz frei, oder gibt sich verletzlich und als DIY-Musiker mit «Life Is But A Screen». Nicht alles an der EP ist bedrückend, am Schluss wird das Licht mit dem beschwingten «All Of The Time» heller. Als Ventil funktionieren die Songs gut, wirklich anders klingt die Scheibe im Vergleich zum bisherigen Schaffen Pens aber nicht.