Band: Daniel Cavanagh
Album: Monochrome
Genre: Art Rock
Label: Kscope
VÖ: 13. Oktober 2017
Webseite: anathemamusic.com
Ja, Lieder wie „Dawn“ oder „The Exorcist“ unterscheiden sich nicht gross von den letzten Anathema-Alben – und doch gibt es einen guten Grund, wieso Frontmann Daniel Cavanagh mit „Monochrome“ ein Werk veröffentlicht hat, das sich nicht bloss als Fortsetzung zu „The Optimist“ sehen will. Denn die hier enthaltene Musik ist zwar schwelgerischer Art-Rock, aber nicht so weltlich geltend und positiv wie die Musik der Hauptband. Der Sänger und Gitarrist hat sich hier an persönliches und oft auch leicht düsteres Material gewagt. Von Liebe und Verlust handeln die Songs und seien eine tiefe Reflexion.
Darum passt es auch wunderbar, sind viele Lieder auf „Monochrome“ sanft, leise und in sich gekehrt. Daniel Cavanagh verwendet zwar mit den spiralförmig gespielten Gitarren, den wunderbaren Klavierfiguren und dem weiblichen Gesang (hier von Anneke van Giersbergen) Elemente, die man so von seinen Kompositionen klar kennt, nutzt aber sehr selten aufbrausende Instrumente und Klangwände. Viel eher lässt man sich in Liedern wie „The Silent Flight Of The Raven Winged Hours“ oder „Some Dreams Come True“ von einzelnen Streichern und verträumten Melodien davontragen. Und ja, das ist unaufgeregt reduziert.
Doch eine solche Beschränkung, welche sich gewissermassen mit dem Namen „Monochrome“ bereits andeutet, kann auch genügen. Sicherlich muss man die poetische Art von Daniel Cavanagh mögen, um diese dahingleitenden Lieder wirklich geniessen zu können, und man muss sich auch in der Ruhe wohl fühlen – aber dann ist das Album eine wirklich ergreifende Übung in persönlicher Beschäftigung und erreichter Läuterung. Wenn auch selten wirklich neue Ideen aufgezeigt werden.
Tracklist:
1. The Exorcist
2. This Music
3. Soho
4. The Silent Flight Of The Raven Winged Hours
5. Dawn
6. Oceans Of Time
7. Some Dreams Come True
Bandmitglieder:
Daniel Cavanagh – Komposition, Gesang und Instrumente
Anneke van Giersbergen – Gesang
Anna Phoebe – Geige
Gründung:
1990
Text: Michael Bohli