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Band: Clan Of Xymox
Album: Darkest Hour
Label/Vertrieb: Trisol
Veröffentlichung: 20. Mai 2011
Website: www.clanofxymox.com
Geschrieben von: Nicole Imhof
Fast 30 Jahre Bandgeschichte haben die ursprünglich aus Holland stammenden Clan Of Xymox mittlerweile auf ihrem Buckel. Unterdessen wohnt der Grossteil der Band in Deutschland, u.a. in Leipzig, wo man die charmanten Damen Mojca und Yvonne jeweils auch auf dem WGT antrifft. Clan Of Xymox gehören zu den Urvätern des Dark Wave und haben in dieser Sparte Geschichte geschrieben. Doch auch nach ihrem Szene-verhältnismässig grossen Erfolg, sind sie nach wie vor urtypischer Gothic-Underground geblieben und werden dafür geschätzt.
Von den Gründungsmitgliedern Ronny Moorings und Anka Wolbert ist nur Moorings übrig geblieben und gilt seitdem als „Band“ mit häufig wechselnden Live-Mitgliedern. Die auffällige Bassistin Mojca Zugna ist mittlerweile am längsten dabei und gehört mit zum Aushängeschild von Clan Of Xymox
Und fast gleich lang bin ich schon ein Fan ihres düsteren und melancholischen Sounds, der einfach zu jeder Party dazu gehört/e und in typischer Grufti-Manier das Tanzbein vor und zurück schwingen lies. Deshalb war ich auf dieses nun 13. Werk sehr gespannt, das den Namen „Darkest Hour“ trägt. Nach mehrmaligem Hören dieses Albums muss ich leider sagen, dass für mich die dunkelste Stunde im COX-Universum geschlagen hat. Es fehlt mir mindestens ein Song, der aus dem Ganzen heraus sticht und wirklich einschlägt und sitzen bleibt. Doch das bleibt bei „Darkest Hour“ für mich persönlich aus.
Die ersten drei Titel sind überhaupt nicht mein Ding. Zu elektronisch und ein endloses Synthie-Gewummere, das einfach zu dominant ist. Tanzfreudige Elektro-Anhänger werden sicherlich ihren Gefallen daran finden, mir ist es jedoch zu fade. In der offiziellen Presseinfo zum Album heisst es: „Wie würde der klassische Dark Wave der Achtziger heute klingen…?“ Na ja, meiner Meinung nach hat es hierbei einfach nichts mehr mit Dark Wave zu tun, sondern ist zu Synthie-Pop und Elektro mutiert.
Doch ab dem vierten Stück „Dream Of Fools“ ändert sich die Verteilung von Computer vs. Instrumenten zum Glück wieder und die tiefen Basslinien und Gitarren kommen in den Vordergrund. Zum Glück, denn man hätte fast meinen können, dass Instrumente spielen heutzutage verlernt wird. Abwechslung und Verspieltheit kommen auf und beim Song „Deep Down I Died“ hört sich das zarte Glöckchen-Spiel an, als stamme es aus einem Tim Burton Film.
Bis zum letzten Track „Wake Up My Darling“ hört sich „Darkest Hour“ dann auch nach Dark Wave an. Ein krasser Gegensatz zu den ersten drei Titeln also und ich frage mich, wieso das so ist.
In meinem CD-Regal stehen mehr als die Hälfte der COX-Alben. Doch obwohl man Ronny Moorings zu Gute halten muss, dass er sich nicht auf den alten Lorbeeren ausruht und ständig weiter arbeitet, so unspektakulär und austauschbar sind die neueren Werke für mich geworden. Ich könnte heute nicht mehr sagen, welcher Song sich auf welchem der letzten Alben befindet. Nichts desto trotz, ich mag Clan Of Xymox auch heute noch, doch mehr als zwei Sterne wollen für mich nicht für dieses Album vom Himmel fallen.
Tracklist:
1. My Reality
2. Delete
3. My Chicane
4. Dream Of Fools
5. Deep Down I Died
6. In Your Arms Again
7. She Did Not Answer
8. Tears Ago
9. The Darkest Hour
10. Wake Up My Darling
Bandmitglieder:
Ronny Moorings – Gesang, Gitarre, Keyboard
Mojca Zugna – Bass
Rui Ramos – Schlagzeug
Yvonne de Ray – Keyboard
Gründung:
1983