Band: Circle of Sighs
Album: Narci
Genre: Synth Doom / Prog / Psychedelic
Label: Metal Assault Records
VÖ: 4. Juni 2021
Webseite: circleofsighs.com
Man hört sie fast seufzen, die arme Eule, welche auf dem Cover von „Narci“ in der Pfütze liegt. Erschöpft, von der blühenden Natur übernommen, eventuell vom Gehören erschlagen. Die acht Lieder sind nicht ohne, das zweite Album von Circle of Sighs zapft unterschiedliche Stilrichtungen an und schert sich einen Deut um Gleichförmigkeit. Synth-Doom nennt die Gruppe das klangliche Spiel, jede und jeder ist allerdings eingeladen, sich eine eigene Kategorie zu erschaffen.
Seit 2018 bewegen sich Circle of Sighs im unsteten Gebiet der harten Musik, niemals um melodische Passagen und farbige Momente verlegen. Die Saiten sind so tief gestimmt, dass sie am Boden kratzen, dazu gibt es viel Fliegendes. Ob man die Musik nun als psychedelisch-aktiv wahrnimmt, oder als destruktive Reise durch unser Sonnensystem – überraschend ist „Narci“ immer. Gekeife und Double-Bass bei „Roses Blue“ (im Original von Joni Mitchell), dahinter die epischen Synthesizer und ein verführerischer Beginn: Fast vermutet man eine Falle.
Nach dem langen „Spectral Arms“ zu Beginn der Platte sind alle Möglichkeiten offen. Verträumt progressive, düster doomig, von Klaviermelodien in die Romantik getragen – Circle of Sighs brechen mit den Tatsachen und grooven komplex durch „We Need Legends“. Hat jemand Fusion gesagt? Passt weniger zum dröhnenden Koloss „Heaven in Flames“, oder zur russigen Lagerfeuernummer „The Man Who Stole the Wind“, mit der man wieder in den Alltag entlassen wird. Eine Platte, die schwindlig machen kann, mit den Experimenten aber immer entlohnt.
Tracklist:
1. Spectral Arms
2. We Need Legends
3. A Crystal Crown of Cosmic Pain
4. Roses Blue
5. Segue 04
6. Narci
7. Heaven in Flames
8. The Man Who Stole the Wind
Bandmitglieder:
Circle of Sighs
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli