Band: Cherrybeats
Album: Everything in Pieces
Genre: Grunge / Heavy Rock
Label: iMD-CHERRYBEATS
VÖ: 1. August 2019
Webseite: cherrybeats.ch
Genügend lange mit den richtigen Vorbildern herumzuhängen, das hilft natürlich um sich selber ins Positive zu verändern. Cherrybeats, welche 2003 gegründet wurden und dann mehrere Jahre vor allem als Nirvana-Tribute herumreisten, wollten die erlebten Einflüsse in ihre eigenen Songs einfliessen lassen. Dreizehn Jahre nach dem Sängerwechsel steht nun endlich die zweite EP an, welche die Gruppe aus Brugg voller Elan und eigenem Antrieb zeigt. Laute Gitarren, direkt gehaltenes Songwriting, eine spitzbübische Freude an der Verzerrung – „Everything In Pieces“ ist da.
In Stücke zerfällt diese Heavy-Rock-EP nie, dafür sind die Songs zu kompakt und das Auftreten von Cherrybeats zu selbstsicher. Schön ist aber, wie sich einzelne Teile von Stilrichtungen in die Lieder einschleichen. Klar, immer wieder spürt man den Atem des Grunge, der sich über alle Jahre halten konnte. Altbacken ist es deswegen nicht, „Out Of Nowhere“ oder „When The Freaks Come Out“ packen diese Stimmung in eine Umgebung, welche Stoner-Rock und viel Dreck zur Begleitung aufbringt. Solostellen oder sanft gezupfte Akkorde? Vergesst es.
Man sollte beim Rock immer die Lust an der Wildheit ausleben, so könnte das heimliche Motto von Cherrybeats lauten. Denn ihre Saiten jaulen („Bastards“), die Rhythmusfraktion poltert munter vorneweg („Scream And Repeat“), die EP stolpert durch die Räume und knickt doch nie weg. Schwere und tiefgestimmte Melodien, kerniger Gesang, diese Aargauer sind sehr weit vom „Broken Record“ entfernt. Und wenn auch, ein wenig Verband auf die nötigen Stellen und weiter geht es.
Tracklist:
1. Scream and Repeat
2. Out of Nowhere
3. When the Freaks come out
4. Bastards
5. Broken Record
Bandmitglieder:
Luke Fröhlicher – Gesang
Michael Frey – Gitarre
René Zgraggen – Bass
Johannes von Rotz – Schlagzeug
Gründung:
2003
Text: Michael Bohli