Band: The Brave
Album: Aura
Genre: Metalcore / Modern Rock
Label: UNFD
VÖ: 5. April 2019
Webseite: thebraveofficial.com
Den Moment mit dem ersten, hochmelodischen Refrain zögern The Brave auf ihrem neuen Album erstaunlich lange heraus. Denn erst beim dritten Lied „Out Of Reach“ verbinden sich Breakdowns und grosse Gefühle zu diesem typischen Amalgam des Metalcore – zuvor und oft danach ist „Aura“ ein Bekenntnis der harten Gangart. Das zweite Album der Australier klingt handgemacht, ehrlich und brutal direkt – erfrischend, wenn man ihre Mitspieler in dieser ausgelaugten Stilrichtung betrachtet. Wenn man sich allerdings schwerwiegende Themen wie persönliche Tragödien und Verluste annimmt, dann muss es intensiv werden.
The Brave verstecken sich nie hinter eine Fassade aus Stil und Glanz, die Schmerzen sind real. Die Single „Technicolor“ trägt die Buntheit im Namen, klanglich werden hier konstant Dunkelheit und Schwärze abgewehrt. Als Gegenpol setzen die Musiker Songs wie „Burn“ in das Album, elegische Momente, welche mit viel Elan und Ausdruck alles zusammenzuhalten versuchen. Die „Aura“ flackert, erlischt nie, leuchtet wieder heller. Ob man nun an eine solche Erscheinung glaubt oder nicht, die Musiker vermögen das Gefühl der Gesamtheit angenehm in ihrer Musik zu transportieren.
Mit harten Begegnungen wie „Above The Clouds“, welche mit Metalgitarren und Hardcore-Geschrei den Schorf absprengen, bringen The Brave die Direktheit in ihren Breitbildklang, der aus diesem Album alles dynamisch und druckvoll macht. Ja, der Titelsong ist fast zu nahe am Kommerzkitsch, wirkt aber weiterhin ehrlich, wie die Modern-Rock-Ausbrüche („Dragged Down“). Ein angenehmes Sammelsurium an Gewalt, Gefühl und Modernität also.
Tracklist:
1. Through The Dark
2. Technicolor
3. Out Of Reach
4. Ethereal
5. Lost To The Night
6. Burn
7. Above The Clouds
8. Aura
9. Desolation
10. Dragged Down
11. Goodbye
Bandmitglieder:
Nathan Toussaint – Gesang
Kurt Thomson – Gitarre
Denham Lee – Gitarre
Daniel Neucom – Bass
Brent Thomson – Schlagzeug
Gründung:
2013
Text: Michael Bohli