Autor: Dirk Bernemann
Titel: Ich hab die Unschuld kotzen sehen 3
Verlag: Ubooks
Geschrieben von: Cyril Schicker
Dirk Bernemann hat sich längst einen über die Landesgrenzen hinaus bekannten Namen gemacht. Dirk Bernemann ist inzwischen zur Institution geworden. Dirk Bernemann hat mit den ersten beiden Teilen von „Ich hab die Unschuld KOTZEN sehen“ – sowie mit „Ich bin schizophren und es geht mir gut“ – aber gleichzeitig die Erwartungshaltung unerhört fest geschürt. Sowohl mit „Vogelstimmen“ (siehe art-noir-Rezension) als auch mit „Ich hab die Unschuld KOTZEN sehen 3“ scheitert der junge deutsche Buchstabenvirtuose allerdings.
Nicht, dass die jüngeren Leseschmankerl schlecht sind, doch nach zwei derart fulminanten, aussergewöhnlichen, kurzweiligen und zuweilen gar harsch getexteten Grossartigkeiten ist es auch nicht ganz einfach, mit dem dritten Buchstabenejakulat den turmhohen Erwartungen gerecht zu werden. Viel fehlt(-e) nicht, um die Herkulesaufgabe zu schultern und durchs Band zu brillieren. Insgesamt aber hat Dirk Bernemann im 3. Teil an Sprachgewalt eingebüsst, weniger bewegende Geschichten feilgeboten und auf literarische Bombeneinschläge wartet man 204 Seiten lange vergebens.
Dirk Bernemann ist angenehmerweise einer Büchse der Pandorra ähnelnd, und so weiss man nie, was sein nächster (grosser) Wurf alles beherbergt. Seit kurzem ist das Buch „Trisomie so ich dir“ erhältlich, es ist das 7. an der Zahl, und verspricht einiges. Ab in den Laden also!
Format: Taschenbuch 12 x 18cm, 208 Seiten
ISBN: 978-3-86608-134-5