31. Oktober 2016
Schüür – Luzern
Bands: Ugly Kid Joe / Dallas Frasca
Ugly Kid Joe riefen zur Mitgröl-Party auf und da durfte ein Besuch nicht fehlen. Die Band, welche in den 90ern mit Hits wie „Everything About You“ und der Cover Version „Cats In The Cradle“ (Original von Harry Chapin) ein breites Publikum ansprach, war live immer eine sichere Bank. Wer schlecht gelaunt und abgeschafft in den Konzertsaal rein lief, kam wie auf Drogen vollgepumpt und glücklich wieder raus. Ugly Kid Joe packten auch den Hinterletzten bei den Eiern und fröhliches Stagediving war ein „Muss“ in jeder Show.
Die grosse Frage also war gewesen: Bringen es die Rotzlöffel aus dem sonnigen Santa Barbara immer noch? Oder ist die Band nur noch eine lausige Parodie von sich selbst, wie man es leider bei Kollegen wie zum Beispiel Skid Row erleben durfte?
Dazu kommt eine weitere Frage. Schaften es Ugly Kid Joe das Publikum zu überzeugen, wenn eine extrem starke Vorband wie Dallas Frasca das Publikum dermaßen begeistert? Die Front Frau verkörperte Cindy Lauper, Kim Wilde und Lita Ford in einer Person und mit Hilfe ihres Gitarristen und Schlagzeugers rockte sie die Schüür in Grund und Boden. Das machte schon mal Laune.
Mit „Neighbor“ legten die Amerikaner dann los und schnell war klar: Der Abend wird ein Fest. Die Schüür war packend voll und die Band in Bestform. Ugly Kid Joe spielten eine satte Auswahl aus ihrem Repertoire sowie ein überschaubares Akustik Set und „Ace of Spades“ von Motörhead. Die Kombination zwischen perfekter Songauswahl und spritzig witzigem sowie spontanem Entertainment sorgten für einen gelungenen Abend. Für Unterhaltung war der wildgewordene Schlagzeuger, der lediglich in Unterhosen sein Set spielte, zuständig und natürlich Sänger Whitfield Crane, der das Publikum immer wieder mit einbezog und vor allem an dem 11 jährigen Fan in der ersten Reihe einen Narren gefressen hatte. Die zahlreichen Superbabes im Publikum hatten sich wohl umsonst angestrengt.
Whitfield Crane, der Lemmy und Ozzy Osbourne in seinen engsten Freundeskreis zählt(e), ist und bleibt eine grandiose Frontsau sowie ein starker Sänger. Die Frage also, ob es Ugly Kid Joe noch bringen darf klar und deutlich mit JA beantwortet werden. Der Aufruf „Go f*** wild“ brachte zwar standardmässig den Moshpit, aber für ein Stagediving waren die Zuschauer dann doch zu schüchtern. Trotzdem: Eine weitere Rock & Roll Party at it`s best!
Text + Bilder: Liane Paasila