The Limiñanas + David Shaw And The Beat
Docks – Lausanne
Donnerstag, 22. Mai 2025
Text: Adrian Portmann
Letzten Donnerstag machten The Limiñanas sowie David Shaw And The Beat Halt im Docks in Lausanne, wobei beide Formationen gleichermassen mit ihren packenden Songs überzeugen konnten.
Der Abend begann mit dem Set von David Shaw And The Beat, der von einem weiteren Musiker unterstützt wurde. Gemeinsam nahm uns das Duo mit auf eine Reise durch die Welt des New- und Dark-Waves. Man kann sich dabei Lieder wie z.B. «Blue Monday» von New Order vorstellen, jedoch mysteriöser und verspielter. Die Musik setzte sich aus schwerfälligen Drumbeats, einer Menge Bass, hellen Synthesizerklängen, effektverzerrtem und teils hallendem Gesang sowie dezent eingesetzten Rock-Elementen zusammen. Der Sound zog viele der Besucher:innen, die sich im Einklang mit den Rhythmen bewegten, in seinen Bann. Neben der Musik beeindruckte auch ein weiteres Showelement: die Lichttechnik. Teilweise zuckten geradlinige Lichtstrahlen im Takt in alle Richtungen. Bei manchen Songs hingegen öffnete sich das Licht kegelförmig nach unten und hüllte jeden Musiker in einen eigenen Lichtraum. Eine rundum gelungene visuelle Ergänzung zum Sound, wow!
The Limiñanas eröffneten ihre Show mit einer Auswahl von Songs aus dem aktuellen Album «Faded». Während die Stücke im Original eher ruhig klingen, präsentierten sie sich live deutlich kraftvoller und aggressiver. Es folgte ein Wechsel zu den altbekannten Stücken, wobei «Down Underground» den Anfang machte. Ein Song, welcher sich gerade beim Mittelteil unglaublich mit verzerrten Gitarrenklängen entfaltete. Beim Blick über die Bühne fiel auf, dass fast die gesamte Besetzung für dieses Projekt neu zusammengestellt wurde. Die einzigen Konstanten blieben die Gründer, Marie zentriert am Schlagzeug und Lionel wie immer voller Energie an der Gitarre. Auch bei dieser Tour wirkte sich die Neuaufstellung bemerkenswert positiv auf das gesamte Set aus. Die meisten Songs wurden in neuen, auf das Ensemble abgestimmten Versionen gespielt. Teilweise fühlte es sich an, als hätten die Songs einen regelrechten Energieschub bekommen – schneller, intensiver, roher.
Besonders auch der Hauptgesang, den Thomas Gormann übernommen hatte, konnte glänzen und so erstrahlten die Gesangsparts von Songs wie «Malamore», «The Gift» oder «Salvation» in neuem Licht. Dass diese experimentierfreudige Seite der Stücke gut ankam, bestätigte auch der kontinuierlich lauter werdende Jubel der Crowd. Am Ende des Konzerts angelangt, kamen wir in den Genuss eines letzten Songs: das Suicide-Cover «Rocket USA». Eine normale Darbietung dieses mitreissenden Stücks war der Band jedoch zu wenig, sodass das Lied unglaublich in die Länge gezogen und immer heftiger wurde, ganz zur Freude aller Anwesenden. Als sich der Saal allmählich leerte, wurde klar, dass die Party noch nicht zu Ende war und so wurde im vorderen Bereich des Docks noch lange zu den Hits getanzt, die Lionel Limiñana hinter dem DJ-Pult auflegte.