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Viele Feelings mit Swim School in Aarau

02/12/25
von Patricia Taubert

Viele Feelings mit Swim School in Aarau

Swim School + Projector

KIFF – Aarau
Donnerstag, 27. November 2025

Text: Patricia Taubert

An jenem Donnerstagabend im KIFF fand sich eine erlesene Runde an Konzertbegeisterten ein – im kleinsten und kuscheligsten Raum der Location. Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Der Auftakt von Projector legte die Messlatte für den weiteren Abend hoch. Schon ab dem ersten Ton war klar: Es wird laut. Und lustig. Zwischen den Industrialrock-lastigen Parts stachen die hallenden Gesänge des Front-Duos heraus. Während der männliche Teil, gesungen von Edward Ensbury, zeitweise an Joy Division erinnerte, beeindruckte die Frontfrau Lucy Sheehan mit einer fast wütend-kreischenden Energie einer Phoebe Lunny, der Frontfrau der Lambrini Girls. Kein Wunder, teilen beide Bands doch die gleiche Homebase Brighton. Schräge aber sympathische Zwischenansagen wie «Do you like chess? Do you like sex? Well this song is about chess and sex» liessen die ohnehin schon kurze Distanz zwischen Publikum und Bühne nahezu komplett verschwinden.

Nicht weniger eindrucksvoll war die Performance von Swim School. Frontfrau Alice Johnson sammelte schon nach den ersten zwei Songs die Sympathiepunkte des Publikums, indem sie das KIFF-Publikum nach der korrekten Aussprache von «Aarau» befragte. Es sei ihr erster Besuch seit Jahren in der Schweiz, die Vorfreude war entsprechend gross.

Der erste Teil des knapp 45-minütigen Bühnenprogramms verschrieb sich dem ruhig-melancholischen Können der schottischen Formation. Songs wie «Crimson Red» und «On & On» füllten durch den sehnsüchtigen, fast schmerzerfüllten Gesang Johnsons den Raum, begleitet von sanftem Schlagzeugspiel, das die Intimität der Songs unterstrich. Die starke stimmliche Präsenz fühlte sich an, wie eine Umarmung, von der noch lange gezehrt werden kann. Die nahezu andächtige Stimmung des Publikums wurde spätestens dann völlig aufgebrochen, als die Ankündigung «now let’s have some fun» ins Mikrofon gebrüllt wurde. Ab dann entwickelte sich das Foyer des KIFF zum springenden Menschenmeer, denn die energischen Gitarrenriffs pusteten uns den Gehörschutz aus den Ohren. Ab diesem Moment wechselte die Band zu verzerrten Powerchords und treibenden Drumbeats, die den Indie-Rock-Charakter von Swim School in voller Lautstärke entfesselten.

Johnsons Soli, bei denen sie regelmässig weiter nach vorne trat, zogen das Publikum regelrecht in ihren Bann. Die Begeisterung über den hiesigen Enthusiasmus war der Band ins Gesicht geschrieben. Spätestens mit «Delirious» war der Abend am Höhepunkt angelangt. In den ehrlichen Lyrics des Songs besingt Alice Johnson ihre Wut über die Misogynie innerhalb der Musikbranche. Sie selbst setzte ihrer Protest-Haltung ein Zeichen, indem sie ins Publikum sprang und sich gebührend für ihr Empowerment feiern liess. Ausgelassen und zunehmend wilder wurde der Abend auch deshalb, weil die Kombination aus Solo-Besuchenden, Freundesgruppen und Teenies mit Elternbegleitung eine unerwartet gute Kombination ergab. Perfekte Abrundung fand der Abend mit «See Red», einem der älteren Tracks, der auch mir den Zugang in die Swim School-Welt eröffnete.

Die Kirsche auf der Sahnehaube und einer der besten Gründe überhaupt, sich den kleinen Konzertlocations zu verschreiben: Nach der knapp zweistündigen Show war ausreichend Zeit geboten, um noch Smalltalk mit beiden Bands zu führen. Der sympathische Eindruck war damit endgültig besiegelt. War ich vorher schon der Ansicht, dass Swim School auch Wolf Alice das Wasser reichen können, wurde ich an diesem Abend mehrfach daran erinnert: Der Besucher direkt vor mir trug nämlich sein Wolf Alice-Shirt mit Stolz.

swim school Setlist Kiff, Aarau, Switzerland 2025, This is the Headline
Eingeordnet unter Konzertbericht Schlagworte: Aarau, Alternative Rock, Grunge, Indie, KIFF, Patricia Taubert, Projector, Rock, Schwim School
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