Datum: 25. März 2013
Ort: Kaserne – Basel
Bands: Swans / Xiu Xiu
Den Auftakt zum sehr gut besuchten Konzert in der Kaserne Basel gab ein sichtlich genervter Michael Gira: das massive Feedback auf der Stimme und der ansonsten gute (und sehr laute) Sound haben wohl nicht ganz seiner Idee entsprochen. Nach ein paar Minuten (und noch mehr Feedback) ist dann die Qualität doch merklich besser geworden und die Musiker haben sich ordentlich ins Zeug gelegt.
Gitarrist Norman Westberg, Bassist Chris Pravdica, Drummer Phil Puleo (stehend), daneben Perkussionist, Thor Harris und Gitarrist Kristof Hahn haben von Beginn an die Marschroute vorgegeben: immer feste draufhauen, kaum eine ruhige Sequenz, immer wieder heftige Riffs die an den Nerven zerren und ein Michael Gira der irgendwie nicht so ganz bei der Sache ist (hat sich dann später entschuldigt).
Die Kommunikation auf der Bühne hat etwas von einem Ritual, jeder der Musiker wiegt sich in seinem Wahn – vollkommen vertieft und zu nichts anderem mehr fähig. Michael Gira bewegt sich zwischen ihnen und versucht, einem Wärter gleich, die Meute unter (seine?) Kontrolle zu bringen… erfolglos, könnte man meinen.
Die dunklen Tage werden noch dunkler, Michael Gira’s Grabesstimme, verfremdet und (an-) klagend, beschwört die Tristesse und Wut einer verwundeten Seele. Die Hände, wie während einer Predigt erhoben, scheinen voller Kraft den Wortschwall zu unterstützen. Brachiale Sound-Wände werden von der intensiven Perkussion und den erdrückenden Drums zu einem apokalyptischen Reigen gepeitscht. Atemberaubend!
Michael Gira, etwas ruhiger jetzt, kommt mit einer eiskalten Grabesstimme und feinen Gitarrenklängen zurück ins Licht (16 Horsepower lassen grüssen) und wird von den Drums fantastisch unterstützt. Jubel im Publikum.
Es ist richtig Laut geworden, viele im Publikum tragen die gelb-leuchtenden Tinitus-Verhinderer. Die schützen allerdings nicht vor den Wellen die unsere Körper erschauern lassen.
Ein lautes, herzliches „Thank you“ und weg sind sie. Sie, die heute mit ihrer einstigen Grösse kokettieren. Sie, die heute und damals so unglaublich wütend waren. Sie haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen (hoffentlich ohne TT).
Xiu Xi als Vorband zu den Swans zu buchen ist schon ziemlich mutig. Die ruhige, introvertierte Performance war ein riesiger Kontrast zu den lauten, wütenden Songs der Swans. Jamie Stewart, wie eine junge Mischung aus dem älteren Scott Walker, dem damals (und heute) jungen Tim Buckley und irgendwie noch ein kleines bisschen Simon H. Jones, war vielleicht etwas zu unaufgeregt.
Text: aron
Bilder: Thomas Lang