26. Oktober 2013
Dynamo – Zürich
Bands: Agonoize / Suicide Commando
Ein letztes Mal vor dem grossen Umbau versammelten sich die „schwarzen Gestalten“ der Schweiz im Dynamo. Agonoize und Suicide Commando lieferten die letzte Show ab und das mit Erfolg. Der grosse Saal war definitiv voll. Kurz bevor Agonoize auf die Bühne kamen, wollten dann alle auch so weit nach vorne wir nur möglich – was sich aber beim ersten Song schon wieder änderte.
Auf einmal wichen alle einen Meter nach hinten als Sänger Chris L. sich das erste Mal die Halsschlagader aufschnitt und das Publikum mit einem Regen aus Kunstblut beglückte. Die Pulsader fiel nicht weniger brutaler aus und bald schon war der ganze Boden mit Pfützen bedeckt.
Musikalisch war das Konzert (welches übrigens 1,5h lang ging, obwohl sie ja eigentlich “nur” Vorband waren) aber ziemlich gut. Okay, Agonoize besteht halt nun mal aus sehr, sehr viel Elektro und Technik, aber diese war total genial. Viel besser wie am Amphi Festival, wo man die Stimme des Sängers vor lauter Rauschen gar nicht mehr verstanden konnte und die Musik so leise , dass sie kaum zu hören war. Hier war also das genaue Gegenteil: guter Gesang und guter Sound.
In der Pause hatten dann die Leute, welche es nicht geschafft hatten, der Blut-Fontäne zu entkommen (oder dies auch gar nicht wollten) die Chance, sich das Zeugs wenigstens vom Gesicht wegzuwaschen (oder eben auch nicht 😉 ) Ich persönlich freute mich über Jeden, der diese Gelegenheit nutzte und mich beim Vorbeilaufen (ja, es war nun einmal voll und eng) nicht mit einer Mischung aus Kunstblut und Schweiss vollschmierte.
Während die Techniker die Bühne umbauten und Noxiris-Mitarbeiter diese von den Blutüberresten befreiten, machten sich die Jungs von Suicide Commando für ihren Auftritt bereit.
So viel muss und kann man dazu auch gar nicht sagen. Eigentlich das Gleiche wie beim vorherigen Konzert. Musikalisch super, das Publikum war absolut hin und weg – die Songs wurden mitgeschrien, es wurde gejubelt und getanzt. Die Videoclips, welche auf einer Leinwand gezeigt wurden, unterstreichten die Songtexte der Belgier noch besonders: Suizid, Depression, Mord. Zum Glück war im Konzertsaal jedoch keine Spur von Depression oder Ähnliches.
Ich denke an diesem Abend ist Niemand enttäuscht aus dem Dynamo gelaufen. Die zwei Elektro-Bands haben wirklich vollsten Einsatz gezeigt und ihr Publikum begeistert. Ob mit Kunstblut oder Videoclips, was am Ende wirklich zählt, ist die musikalische Leistung und diese war bei beiden Bands absolut klasse!
Text: Sara Gescheidle
Bilder: Beda Weideli