Datum: 4. August 2013
Ort: Komplex 457 – Zürich
Bands: Slayer / Battalion
Deftiger Trash-Metal Abend mit Slayer, eine der vier Big Four des Metal und als Vorband die lokalen Battalion.
Als Supporting Act einer der einflussreichsten Metalbands spielen zu dürfen, ist sicher ein Erlebnis. Dies durften am Sonntagabend im heissen und gut gefüllten Komplex 457 die Lokalmatadoren von Battalion übernehmen. Mit vielen Fans und Bekannten im Publikum ging die Post bereits von Anfang an ab und gut gespielter Trash dröhnte durch die Boxen. Der Sound war leider etwas dumpf abgemischt und alles versank in den wummernden Bässen. Trotzdem gaben Battalion alles und erstürmten die Gunst des Publikums mit viel Lärm und einer überzeugenden musikalischen Leistung.
Danach Slayer. Was soll ich sagen, laut, lauter, am lautesten? Oder besser, schnell, schneller am schnellsten? Auf alle Fälle war vom ersten Ton an die Lärmpegel-Oberkante erreicht und die Speed-Limite auf Anschlag getrieben. Keine Pause, keine Breaks, gnadenlos hämmerten King, Araya, Bostaph und Holt ihre Soundwand in die Menge und die tobte dazu und reckte Fäuste und Pommesgabeln in die Höhe.
Holts Gitarrenspiel überzeugte und Kings Outfit ist auch nach Jahren ein Hingucker. Ich frage mich jedes Mal, aus welchem Baumarkt er diese Monsterketten jeweils klaut und ob man ihn damit zwischen den Shows in einem Käfig anketten muss. 🙂
Soundtechnisch habe ich mittlerweile das Gefühl, dass die ganz harten Sachen die Anlage im Komplex etwas überfordern. Es wummert stark und mischt sich teilweise zu einem undefinierbaren Brei, wenn solche Bretterwände an Schlagzeug und Co. durch die Audio-Konsolen gepfercht werden. Dass der Sound tadellos sein kann in dieser Location, dafür habe ich bereits etliche Beweise. Aber eben, das ist dann leider vielleicht doch eine Spur zu viel für diese Boxen?
Schweisstreibend und gnadenlos, so muss das bei Slayer sein, heisst es. Aggressiv und kompromisslos, das haben sie drauf und das muss man erst mal verdauen oder besser gesagt über die volle Distanz überstehen können. Und das taten praktisch alle Besucher erstaunlicherweise. Wenige waren draussen und hielten kurz Rauchpause wie sonst üblich und auch kein vorzeitiges Verlassen der Show wegen Hitze oder monotonem, irgendwie doch immer gleich klingenden Liedern. Nein, da wurde Durchhaltewillen gezeigt, Schweiss hin, Atemnot her. Respekt.
Ich für meinen Teil habe nach einer Stunde aufgegeben, ich geb’s zu. Nach dem sonntäglichen Chillen bei bestem Wetter, war das Kontrastprogramm doch arg heftig. Gut war’s allemal und Slayer sind immernoch eine Liga für sich.
Setlist:
World Painted Blood
Disciple
War Ensemble
Hallowed Point
At Dawn They Sleep
Mandatory Suicide
Chemical Warfare
Altar of Sacrifice
Jesus Saves
Postmortem
Snuff
Hate Worldwide
Seasons in the Abyss
Hell Awaits
Dead Skin Mask
Raining Blood
encore:
South of Heaven
Angel of Death
Text: Nicole Imhof
Bilder: Thomas Lang