16. April 2016
Berlin
Alle Jahre wieder, beschert uns der Record Store Day die Möglichkeit, viele limitierte Platten zu jagen und kaufen, Vinyl-Shops zu besuchen und neue Freunde zu finden. Meine Wenigkeit befand sich an diesem Tag ausnahmsweise nicht in der Schweiz, sondern nutzte einen Kurztrip nach Berlin um das Treiben im Dodo Beach zu betrachten.
Dodo Beach ist nicht nur ein besonders hübscher und grosser Plattenladen in der deutschen Hauptstadt, sondern auch einer der beliebtesten. Das liegt – nebst der grossartigen Auswahl und angenehmen Präsentation der Scheiben – vor allem am freundlichen Personal und der tollen Atmosphäre im Geschäft. Natürlich verstärkte sich dies am Record Store Day um ein vielfaches und zwischen den Regalen bewegten sich Scharen von Menschen. Immer wieder fand man Gelegenheit, mit anderen Besuchern zu sprechen und die eigene Leidenschaft zu Vinyl zu teilen.
Matthias aus Bremen beispielsweise, nutzte seinen Kurztrip nach Berlin, um durch die Plattenläden zu streifen. Da im Dodo Beach den gesamten Tag auch Livekonzerte veranstaltet wurden, war dieses Geschäft seine erste Anlaufstelle. Matthias informierte sich zwar etwas im Voraus online über die Veröffentlichungen, kauft aber auch nicht jede Scheibe. Wie auch in meinen Augen, sind für ihn viele RSD-Editionen überteuert und in der Sammlung nicht nötig. Besonders bei den Singles macht er keinen Aufstand und sein Plattenregal ist schon fast übervoll. Doch wer denkt bei Vinyl schon in vernünftigen Mengen?
Für die Geschäftsleiter ist dieses irrationale Verhalten natürlich ein Segen und gerade an einem Tag wie dem Record Store Day steigen die Verkaufszahlen. Wobei die Leute bei Dodo Beach auch wissen, wie man sich selber und das schwarze Gold feiert. Auf der Gasse befindet sich die Bühne und eine Bar, im Geschäft ein separates Regal mit RSD-Vinyl. So macht das Suchen und Kaufen gleich noch mehr Spass. Und wer Glück hatte, der wurde entweder vom RBB oder Musikexpress interviewt. Wie auch unser Autor.
Franzi, eine gebürtige Berlinerin und gute Freundin von mir, besuchte noch drei weitere Plattenläden und stellt uns hier ein paar Impressionen zur Verfügung. Glücklich endete ihre Jagd nach dem „Doctor Who Soundtrack“ übrigens im Dodo Beach. Besten Dank!
Text: Michael Bohli
Bilder: Franzi