Datum: 12. Dezember 2014
Ort: Gaswerk – Winterthur
Bands: Protest The Hero / The Safety Fire / The Contortionist / Destrage
Freitag, 12.12. Schön, machte mal wieder eine Tour an einem Tag in der Schweiz halt, wo ich am nächsten Morgen nicht früh raus musste. In diesem Fall sollte dies die Europatour der Kanadier von Protest The Hero sein, einer Band, die ich vor ein paar Jahren ziemlich rege hörte, sie aber dann irgendwann ein bisschen aus den Augen verloren habe.
Nichtsdestotrotz war gleich klar, dass ich an diese Show musste, als es bekannt gegeben wurde. Was ebenfalls klar war, war, dass an diesem Abend keine einfache oder primitive Musik gespielt werden würde und man wahrscheinlich mehr Gitarren-, und Basssaiten als an anderen Konzerten zählen können würde.
Leider war die Show für meinen Zeitplan jedoch etwas früh angesetzt, was bei 4 Bands jedoch absolut einleuchtete. So habe ich Destrage verpasst.
Als zweites waren dann The Contortionist dran. Auch sie sind eine Band, die ich früher gerne hörte, als sie noch einen stark am Deathcore angelehnten Sound spielten. Das Gaswerk war nur etwa zur Hälfte gefüllt, so schafften wir es ziemlich weit nach vorne. Und was sich dann auf der Bühne abspielte, war ein absoluter Ohrenschmaus. Die 5 Jungs aus Indianapolis haben sich definitiv das richtige Handwerk ausgesucht. Das Publikum wurde mit schönstem, progressivem Metal verwöhnt, mal melodiös und sphärisch, mal brachial ausbrechend. Passend dazu stapfte Michael Lessard robotergleich über die Bühne, und sang sich die Seele aus dem Leib. Von Deathcore an diesem Abend keine Spur, was ich persönlich als ziemlich positiv empfunden habe. Die Musik erinnerte mich eher an neuere Cynic.
The Safety Fire im Anschluss konnten The Contortionist nicht das Wasser reichen. Die Band sollte The Faceless ersetzen, da diese kurzfristig ihre Teilnahme an dieser Tour absagen mussten, was ich sehr schade fand, da ich The Faceless gerne mal gesehen hätte. The Safety Fire hingegen sind nicht mein Fall und konnten mich auch an diesem Abend nicht umstimmen. Zu nichtssagend waren mir ihre Lieder und zu langweilig die Show.
Protest The Hero hatten nun leichtes Spiel. Gleich von Beginn weg wurde das Tempo hoch gehalten und es sollte so bleiben. Die komplexen Gitarrenriffs flirrten den Zuschauern um die Ohren, das treibende Schlagzeug hämmerte wild und Sänger Rody Walker überzeugte mit seiner facettenreichen Stimme, mal glasklar, mal verzerrt und aggressiv. Letzterer wusste ausserdem, wie er mit dem Publikum interreagieren musste. So sorgten seine Ansagen über Star Trek oder die Bewegungen der anderen Sänger der Tour für ausgiebiges Gelächter in der Halle. Gegen Ende des Sets spielten die Jungs auch noch ein, zwei Breakdowns, was ein paar Übermütige zu akrobatischen Tanzmoves animierte. Mit dem abschliessenden Übersong „Bloodmeat“ entliessen Protest The Hero das Publikum in den Rest der Nacht. Alles in Allem war es ein sehr geiles Konzert, welches jedoch etwas besser besucht hätte sein dürfen.
Setlist Protest The Hero:
1. Sequoia Throne
2. Underbite
3. Clarity
4. Drumhead Trial
5. Sex Tapes
6. Hair-Trigger
7. Termites
8. No Stars Over Betlehem
9. Blindfolds Aside
10. Bone Marrow
11. Plato’s Tripartite
12. Bloodmeat
[Quelle: setlist.fm]
Text: Ivo Arztmann
Bilder: Kathrin Hirzel