Datum: 30. Mai 2014
Ort: Komplex 457 – Zürich
Bands: Pennywise / Scheisse Minelli
Jim is back! Allein schon deshalb verschlug es mich am Freitagabend in den Komplex 457. Nach der Reunion letztes Jahr spielten Pennywise nämlich zum ersten Mal wieder mit ihrem Original-Sänger und Gründungsmitglied Jim Lindberg in der Schweiz. Dieses Ereignis durfte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen!
Gesagt, getan. Nachdem ich mir meinen Platz in der ersten Reihe gesichert hatte, begab sich auch schon die erste Vorband des Abends in die Starlöcher. Burn Out (Punk Rock) nennen sich die vier Jungs aus der Schweiz. Für den Anfang ganz gut, dachte ich mir, denn die Band gab sich alle Mühe, dem Publikum Stimmung zu machen. Die Texte sind weder politisch noch sozialkritisch motiviert und erzählen vom alltäglichen Wahnsinn des Lebens.
Nach einer kurzen Pause ging es dann gleich weiter mit der zweiten Vorband auf dem Programm, die aus Deutschland stammende Punk/Hardcore-Band Scheisse Minnelli. „Was für ein Name“, dachte ich mir als ich den Bandnamen das erste Mal hörte und ehrlich gesagt, habe ich mir vom Auftritt nicht allzu viel erhofft. Doch die Band überzeugte mich eines Anderen. Mit ihrem mitreissenden „Alte Schule-Hardcore“ kalifornischer Achtziger-Machart schafften sie es, ihren ungeheuer feurigen Sound gekonnt über die Bühne zu bringen. Mit seinem autoaggressiven Verhalten macht Frontmann Sam jede Scheisse Minelli Show zu einer einzigen Party. Scheinbar übertrug sich diese Party-Stimmung nicht nur auf mich, denn der gesamte Komplex 457 brodelte und alle warteten gespannt auf den eigentlichen Hauptact: PENNYWISE!
Letzteres zeigte sich bereits während den Aufbauarbeiten der Bühne, als das Publikum in voller Lautstärke den Refrain von „Bro Hymn“ sang. Die Stimmung in der Location war bereits vor Konzertbeginn einfach bombastisch! Und dann legten die Jungs aus Hermosa Beach, Kalifornien auch schon los.
Der Opener „Pennywise“ machte den Anfang. Der Sound war ganz schön rumplig und liess mein Punk-Rock Herz von der ersten Sekunde an höher schlagen. Die südkalifornische Hardcore-Punk-Maschine haute gewaltig in die Saiten! Mit Songs wie „Unknown Road“, „Never Make It“ und „Do What You Want“ boten Pennywise dem Publikum eine hochexplosive Mischung aus Hardcore Punk und Skatepunk und schleuderten ihre Songs mit gehörig viel Druck in die Menge. Das Publikum dankte mit einem flächendeckenden Pogopit, der von nun an der ständige Begleiter des Konzertes war.
In der Halle wurde es zunehmend heisser und Pennywise knallten einen Klassiker nach dem anderen hin, während sie die Masse immer wieder zum Mitmachen animierten. Mein Platz konnte ich problemlos „verteidigen“, denn an diesem Konzert gab es keine ernsthaften Prügeleien oder dergleichen. Einige Male machte ich Platz um jemandem aus dem Pogopit eine kurze Verschnaufpause zu genehmigen.
Frontmann Jim verstand es sehr gut keine Langeweile aufkommen zu lassen. Es gab keine Pausen für das Gehör und keine Verschnaufpause für das Gehirn. Spass und cooler Sound am Stück war alles was zählte. Beim Hit „Fuck Authority“ sang die Menge lauthals mit. „Broken“, „Yesterday“ und „Stand By Me“ fegten durch die Location und als am Ende – natürlich – „Bro Hymn“ erklingt, grölte nun wirklich jeder Konzertanwesende begeistert mit und die Menge war nicht mehr zu halten.
Der Komplex 457 explodierte förmlich vor guter Laune. Mein Fazit des Abends: Schnell, hart und laut- Pennywise beweisen aufs Neue, warum sie als legitime Nachfolger von Bad Religion und Green Day betitelt werden. Verschwitzt, kaputt und unglaublich zufrieden endete der Abend schliesslich.
Setlist:
Rules
Homeless
Unknown Road
Time To Burn
Can’t Belive It
My God
Never Make It
Restless Time
My Own Country
Do What You Want
Same Old Story
Perfect People
Every Single Day
Fuck Authority
Society
Broken
Yesterday
Stand By Me
Bro Hymn
Text: Andrea Germann