13. November 2013
Kofmehl – Solothurn
Bands: Paradise Lost / Lacuna Coil / Katatonia
Am Mittwoch, den 13.11.2013 feierten Paradise Lost eine Party im Kofmehl. Es war jedoch nicht irgendeine Party, nein, die Jungs feierten 25 jähriges Bestehen als Band. Das nenn ich doch mal einen guten Grund so richtig abzufeiern.
Paradise Lost wollten jedoch nicht alleine feiern und nahmen gleich zwei meiner Lieblingsbands mit. Was für eine Traumbesetzung! Katatonia und Lacuna Coil sollten dem Kofmehl so richtig einheizen. Beide Bands bekamen, ganz zu meiner Freude, je eine Stunde Spielzeit. Demnach war eines klar, Paradise Lost wollten es an ihrem Jubiläum so richtig krachen lassen. Recht so!
Um Punkt 19:15 war es dann soweit. Katatonia enterten als erste Band des Abends die Bühne. Ich freute mich wie blöde auf die schwermütigen, melancholischen Klänge der Schweden. Es war das erste mal, dass ich die Band live erleben durfte und ich wurde nicht enttäuscht, denn die Jungs lieferten richtig ab. Leider, war der Rest des Publikums noch nicht so in Fahrt, darum mussten sich Katatonia auch mit bescheidenem, Kopfnicken zufrieden geben. Jedoch war der Applaus sehr herzlich und die Jungs schienen zu überzeugen.
Aber so richtig Dampf wollte noch nicht in die Bude kommen. Leider, denn ich persönlich war von den treibenden, schweren Klängen und der fantastischen Stimme des Frontmanns Jonas Renkse, völlig in den Bann gezogen. Sie gaben eine Stunde lang vollen Headbang-Einsatz und man merkte ihnen die Leidenschaft zu ihrer Musik nur zu deutlich an. Das Gesicht des Sängers blieb, mehr oder weniger, das ganze Konzert über unter seiner Mähne vergraben und die Haare flogen nur so herum. Für mich war leider die Stunde viel zu schnell um. Ich hoffe Katatonia kommen schon sehr bald wieder in die Schweiz, dann aber für ein ganzes Konzert. Diese Band ist einfach toll, mich hat es vollends gepackt, auch wenn die Stimmung im Kofmehl noch Wünsche offen liess.
Die Stimmung zog jedoch rasant an, als die aus Italien stammende Band, Lacuna Coil die Bühne stürmte. Die charismatische Frontfrau Cristina Scabbia rockte von der ersten Minute an, schonungslos drauf los. Dies schien sich mit sofortiger Wirkung auf das Publikum zu übertragen. Der Platz vor der Bühne füllte sich sehr rasch, und Haare wurden geschüttelt. Man merkte auch deutlich, dass Lacuna Coil einen grösseren Bekanntheitsgrad haben. Einige Leute schienen ihretwegen das Kofmehl aufgesucht zu haben. Der begeisterte Applaus war sehr wohlverdient, denn Lacuna Coil bewiesen, einmal mehr, dass sie einfach eine tolle Live-Band sind und zu begeistern wissen.
Toll, schon einmal mehr an diesem Abend war ich aus dem Häuschen und vollends zufrieden. Die Klassiker „Our Truth“ oder „Heavens a Lie“ durften nicht fehlen und stiessen beim Publikum auf besonders viel Begeisterung. So nahm auch dieses tolle Konzert viel zu schnell ein Ende und mir bleibt nur zu sagen, dass es toll war und dass es nie hätte enden müssen.
Wer nach diesen zwei Knüller-Konzerten noch nicht aufgewärmt war, der hatte definitiv etwas falsch gemacht. Das Kofmehl war nun ziemlich voll und langsam aber sehr sicher machte sich grosse Vorfreude auf das bevorstehende Spektakel breit. Mit „Mortals Watch The Day“ begann das Konzert auch schon gleich mit einem richtigen Kracher. Die Leute im Kofmehl waren vom ersten Gitarrenriff an, Feuer und Flamme und feierten die Band so richtig ab. Paradise Lost machten Ihrem Jubiläum alle Ehre und schmetterten Klassiker um Klassiker über die Bühne. Unter anderem waren dies Klassiker wie „Faith Divides Us – Death Unites Us“, „One Second“ oder „True Belief“. Die Jungs spielten gnadenlos Song um Song, ohne auch nur ein bisschen an Power zu verlieren.
Es war also mehr als klar, dass die Band auch nach 25 Jahren, nichts an Spielfreude verloren hatte. Die Band schien, begeistert und auch das Publikum war begeistert. So war es auch kaum verwunderlich, dass das Publikum nicht erfreut war, als sich die Band dann schlussendlich mit dem Song „Over The Madness“ verabschiedete.
Das Fazit ist klar. Tolle Bands, toller Club, tolle Stimmung, ganz viel tolle Musik und ein Gitarrengewitter der Extraklasse. Wenn Paradise Lost ihr 25 Jähriges Jubiläum schon so feiern, dann freu ich mich schon heute auf das 50 jährige.
Text + Bilder: Miriam Ritler