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Von Heimweh und Musiklegenden

18/03/24
von Nathalie Senn

Von Heimweh und Musiklegenden

Lucinda Williams + L.A. Edwards

Bierhübeli – Bern
Donnerstag, 14. März 2024

Text: Nathalie Senn

Wenn zwei Grössen aus dem Alternative-Country- und Americana Genre aufeinandertreffen, entsteht eine grossartige Palette von Gefühlen aus Euphorie, Traurigkeit und allen Graustufen, die dazwischen liegen. An diesem vorfrühlingshaften Donnerstagabend findet sich das Publikum voller Vorfreude im Berner Kultlokal Bierhübeli ein.

L.A. Edwards

Luke Andrew Edwards umgeben von der aus seinen Brüdern bestehenden Band eröffnen den Abend mit ihrer Mischung aus Rock mit kräftigen Americana-Einschlägen. Mit der locker-flockig klingenden Ballade «Leaving Los Angeles» verbreiten sie Zuversicht und erzählen vom Aufbruch in ein neues Leben. Als das Stück «When I Die» angespielt wird erfahren wir, dass dieses der Mutter von L.A. Edwards gewidmet ist. Dieses wird zuerst A cappella dreistimmig gesungen, bis dann die Instrumente einsetzen – ein insgesamt berührender Moment, der für Gänsehaut sorgt. L.A. Edwards spricht davon, dass sich bei langen Touren gerne mal Heimweh bemerkbar mache – um diesem Gefühl entgegenzuwirken, stimmen sie das Bruce-Springsteen-Cover «My Hometown» an.

Nach einer kurzen Umbaupause betritt die sehnlich erwartete Lucinda Williams die Bühne, flankiert von Ihrer Band und den neu dazugestossenen Doug Pettibone und Marc Ford von den Black Crows. Seit ihrem Schlaganfall im Jahr 2021 kann Lucinda nicht mehr Gitarre spielen – die 71-jährige Singer- / Songwriterin wirkt gleichzeitig zerbrechlich und aber durchaus bereit, die Bühne zu rocken. Das äusserst positive «Let’s Get the Band Back Together» eröffnet ein Set, das voller Überraschungen steckt und uns auf eine Berg- und Talfahrt mitnimmt. Es folgt das Stück «Can’t let Go» (ein Cover von Randy Weeks) vom Album «Car Wheels on a Gravel Road» – dieses handelt vom nicht Loslassen können, obwohl man weiss, dass etwas zu Ende ist. Das Stück hat einen unbeschreiblichen Groove, die verzogenen Gitarrenklänge ergänzen es perfekt.

Lucinda Williams

Bevor der Song «Stolen Moments» angestimmt wird erzählt uns Lucinda, dass sie diesen geschrieben hat als der US-amerikanische Musiker Tom Petty verstorben sei und dieser ihm gewidmet sei – wohlklingende Harmonien gepaart mit einer Prise Sehnsucht und sehr persönlichen Lyrics. Sie berichtet, als Kind mit ihrem Vater einen bluesspielenden Strassenprediger besucht zu haben, der sie sehr beeindruckt habe und der Song «Blind Pearly Brown» erklingt – schwermütig, traurig und doch schön und nostalgisch. Mit «Fruits of my Labor» folgt ein Downtempo-Song, der voller Sehnsucht steckt. Die sonore und tiefe Stimme von Lucinda Williams transportiert dieses Gefühl in Perfektion. Im Song «Protection» erzählt uns Lucinda, dass sie alles, war sie bis jetzt erreicht habe, ganz allein erreicht habe und aber trotzdem Schutz vor vielen Dingen brauche. Ein sehr bluesiger Song mit Gospeleinflüssen der sehr gut ankommt.

Der Song «Dust», bei dem der Vater von Lucinda, der Poet war, den Text beigesteuert hat, handelt von der Vergänglichkeit von allen Dingen, hypnotisch, mantramässig-wiederholende Lyrics «Even your thoughts are Dust» in Dauerschleife.

Insgesamt ein sehr berührender und musikalisch hochstehender Konzertabend, mit einer unverwechselbar starken und positiven Frontfrau, die den Widrigkeiten des Lebens mit Stärke und Sturheit trotzt.

Setlist [Quelle: Setlist.fm]:

  1. Let’s Get The Band Back Together
  2. Can’t Let Go
  3. Car Wheels On A Gravel Road
  4. Drunken Angel
  5. Stolen Moments
  6. Blind Pearly Brown
  7. Jukebox
  8. Lake Charles
  9. Fruits Of My Labor
  10. Where The Song Will Find Me
  11. Ghosts Of Highway 20
  12. Protection
  13. Out Of Touch
  14. Dust
  15. Foolishness
  16. Honey Bee

Zugaben:

  1. Rock’n Roll Heart
  2. Joy
Eingeordnet unter Konzertbericht Schlagworte: Americana, Anderes, Bern, Bierhübeli, L.A. Edwards, Lucinda Williams, Nathalie Senn, Pop

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