Datum: 25. November 2011
Ort: Komplex 457 – Zürich
Bands: Lamb
Der Komplex 457 ist kaum seinen Kinderschuhen entwachsen, schon hat er sich zur zuverlässigen, wohl behütenden und festlichen Kulturoase – erster Güte – entwickelt. Mit der positiven Entwicklung geht eine oftmals sehr gelungene Konzert- respektive Bandauswahl einher …
Nun ja, genau so (anfangs-)gestaltete sich der Konzertrückblick von In Flames, der schwedischen Metal-Combo, die vor kurzem in Zürich-Altstetten gastierte. Es ist nicht so, dass es dem Schreibenden an Varietät gebricht, er ist sich weiters bewusst, dass jemanden respektive etwas über den grünen Klee zu loben, nicht ganz ungefährlich ist. Gar noch gefährlicher wird es, wenn selbiges gleich zweimal hintereinander gemacht wird. Nichtsdestotrotz, geändert hat sich an der „komplexen 457-Kostbarkeit“ auch jetzt nichts.
Erst eben eroberten nämlich Lamb die Bretter, die für uns alle die Welt bedeuten. Und wohl wurden gleichzeitig nicht nur Bretter, sondern auch Musikfreundherzen erobert. Im nicht ganz ausverkauften (aber gut gefüllten) Konzertsaal fand sich die Zuschauermeute in Glückseligkeit wieder. Sie goutierte so ziemlich jedes Lied mit wohlwollendem, zuweilen gar tosendem Applaus. Doch das verwundert nicht, immerhin zeigten sich Lamb, von einer exquisiten Seite. Die Band aus England erblickte 1996 erstmals das Licht der Welt, erblindete für eine kurze Zeit, um dann aber wieder mit Argusaugen oder besser gesagt mit frisch eingehauchtem Leben die Musikwelt zu bereichern. So oder so, Lamb scheinen keinerlei Abstumpfungstendenzen spazieren zu führen. In etwa gleich souverän präsentierten sie sich bereits sommers als Vorband der famosen Mogwai – schön zu sehen, dass dieser Gutelaune-Abend kein zähflüssiger Auswurf des Zufalls gewesen ist!
Text: Cyril Schicker
Bilder: Nathalie Senn