Hallenstadion – Zürich
Dienstag, 5. Juli 2022
Text: Madeleine Fuhrer / Bilder: Irene Bizic
Ein halbes Jahrhundert Heavy Metal-Geschichte stand mit Judas Priest am Dienstag auf dem Programm und der Hallenstadion-Bühne. Mit der Mischung aus Hard Rock und Thrash-Metal von den US-Amerikanern Tremonti ging es los. Die Band träg den Nachnamen des Frontmanns Mark Tremonti (Alter Bridge). Neben seinen unglaublichen Fingerfertigkeiten an der Gitarre präsentierte sich Mark auch stimmlich gut. Ältere und neue Songs, vom im letzten Jahr erschienen, grossartigen Werk «Marching In Time», wurden kraftvoll wiedergegeben. Das Publikum brauchte etwas Zeit um warm zu werden, verabschiedete Tremonti dann aber mit vollem Applaus und Vorfreude auf den Hauptact.
Es war eindeutig voller geworden und gespannt warteten die Fans auf den absoluten Heavy Metal-Klassiker Judas Priest. Die Bühne hatte ein industrielles Design im Stil eines Stahlwerkes. Zum Intro wurde über der Bühne, die mit Scheinwerfern beleuchtete, typische Teufels-Stimmgabel heruntergelassen. Und los ging es energiegeladen mit «One Shot At Glory». Die Stimmung war vom ersten Ton hinweg bombastisch und hielt sich die ganze Zeit über. Zurecht, denn was die zwar gealterten Metal-Heroen boten, war beeindruckend und eine Riesenfreude ihnen zuzuhören und zuzusehen. «Painkiller» oder natürlich «Breaking The Law» durften in der Setliste keinesfalls fehlen. Frontmann Rob Halford holte alles aus seinen Stimmbändern heraus und wechselte regelmässig seine Jacken. Nostalgisch und emotional wurde es, als Stammgitarrist Glenn Tipton auf die Bühne kam, um ein paar Songs mitzuspielen (er ist seit ein paar Jahren an Parkinson erkrankt).
Judas Priest waren und sind immer noch die metallischen Hohepriester, mit viel Charisma und grosser Spielfreude und merklicher Begeisterung, an dem was sie tun. Ein wahrhaft grandioses Fest. Zum Finale animierten Judas Priest das Publikum «Priest» und «Judas Priest» zu rufen. Ein Gänsehautabschluss.
Setlist [Quelle: Setlist.fm]
1 .One Shot at Glory
2. Lightning Strike
3. You’ve Got Another Thing Comin‘
4. Freewheel Burning
5. Turbo Lover
6. Hell Patrol
7. The Sentinel (mit „Monsters of Rock“ Intro)
8. A Touch of Evil
9. Victim of Changes
10. Blood Red Skies
11. The Green Manalishi (Fleetwood Mac Cover)
12. Diamonds & Rust (Joan Baez Cover)
13. Painkiller
Zugaben:
14. The Hellion
15. Electric Eye
16. Hell Bent for Leather
17. Metal Gods (mit Glenn Tipton)
18. Breaking the Law (mit Glenn Tipton)
19. Living After Midnight (mit Glenn Tipton)