Datum: 30. Oktober 2011
Ort: Maag Halle – Zürich
Bands: Hurts / Firefox AK
Jawohl, Hurts waren wieder einmal in Zürich! Wie sie selbst scherzhaft sagten, waren sie auf ihrer Tour bereits mehr in der Schweiz als in allen anderen Ländern zusammen und tatsächlich, sind sie auffallend oft in unserem kleinen, hügeligen Land zu Gast. Das will uns aber Recht sein. Ende Oktober spielten sie in der Maag Halle in Zürich gleich zwei Konzerte, ihre letzten Auftritte in Europa und wir waren bei einem davon hautnah dabei.
Der Support Act Firefox AK hatte aber Vortritt, so nennt sich die schwedische Musikerin Andrea Kellermann, die samt Band den Abend eröffnen durfte. Obwohl sie eher unbekannt ist, klangen die süßen Pop-Melodien dennoch vertraut und tatsächlich bemerkte ich spätestens nach dem Song „Boom Boom Boom“, dass ich diese Sängerin schon gehört hatte. Das eigentliche Highlight dieser Vorband war aber – neben den herausstechenden riesigen Ohrringen von Kellermann – der wahrscheinlich leidenschaftlichste Bassist, der mir je unter die Augen gekommen ist. Der Mann war völlig bei der Sache, stimmte sein Instrument so ziemlich nach jedem Song, sang zwischendurch auch mit und half später sogar beim Abbau der Bühnenkulisse aus.
Die Show von Hurts – man kann dieses Konzert auf alle Fälle eine Show nennen – startete etwas dunkel und unheimlich mit zwei vermummten Gestalten mit riesigen Fahnen, die von einer Seite der Bühne zur anderen liefen, als sie vorne ankamen und anfingen ihre Fahnen zu schwingen, sah man, dass es die Tänzerinnen aus dem „Wonderful Life“- Musik Video waren, die unter ihren Umhängen nur ein durchsichtiges Spitzenkleid trugen. Gleich darauf kamen die beiden Männer von Hurts auf die Bühne und eröffneten das Konzert mit eben diesem Song.
Es ist etwas schwierig Highlights aus einer nahezu perfekten Show heraus zu suchen, denn Hurts spielten souverän einen ihrer Hits nach dem anderen und sie spielten sie alle. Von „Illuminated“ über „Happiness“ bis hin zu „Stay“ und einer Zugabe waren die beiden Briten mitsamt der Tänzerinnen und der restlichen Band mit Herzblut bei der Sache. Sie lächelten, schwitzen, warfen unzählige weiße Rosen in die Zuschauermenge und zerschmetterten Mikrofonständer. Die klare und wunderschöne Stimme von Theo Hutchcraft riss das Publikum einfach mit und sein akzentfreies „Merci vielmal!“, dass er, wie es schien, nur zu gerne sagte, löste unter den Zuschauern immer wieder Gekicher aus.
Alles in allem war das eine überaus gelungene Show, die die Besucher nach knapp 90 Minuten schmunzeln ließ, weil sie vorbei war. Also lieber Theo, lieber Adam, auch wenn ihr praktisch schon in der Schweiz wohnt, könntet ihr ruhig noch öfter herkommen!
Text: Camka Sarvan
Bilder: Jasmin Stierli