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Human Rights Film Festival 2020 – Freitag

05/12/20 von Michael Bohli

Human Rights Film Festival 2020

Unsicherheiten, Ängste, prekäre Zustände – dies alles wird vom jährlich stattfindenden Human Rights Film Festival in Zürich nicht nur thematisiert, die sechste Ausgabe fand sich plötzlich selbst in einem Schwebezustand. Die Pandemie verhinderte die reale Ausführung in den Kinosälen des Kosmos zum Glück nicht, bis zum Beginn am Donnerstag war die Durchführung allerdings unsicher.

Umso wichtiger, dass dieses Festival auch in einem Jahr wie 2020 passieren kann. Die hier gezeigten Dokumentar- und Spielfilme fungieren nicht nur wie ein Scheinwerfer, der Ungerechtigkeiten ins Zentrum rückt, sondern wie ein neuer Atlas, der die Zusammenhänge der Welt erklärt. Augenöffner und nachhallende Gedanken garantiert.

Das komplette Programm ist hier zu finden.


Otac / Father
Land / Jahr: Serbien, Frankreich, Deutschland / 2020
Regie: Srdan Golubovic
Musik: Mario Schneider
Website: the-match-factory.com

Wie weit geht eine Person in einem korrupten System für Gerechtigkeit? Was kann als einzelne Stimme alles erreicht werden? Der Film „Otac“ zeigt schwermütig und traurig den teils desolaten Zustand, in der sich (nicht nur) die serbische Gesellschaft befindet. Der Spielfilm von Srdan Golubovic ist ein direkter Blick auf das Stadt-Land-Gefälle des Balkanstaates und die korrumpierte Politik. Ein Vater kämpft alleine gegen die Mächte, um wieder für seine Kinder sorgen zu dürfen.

Auf seinem Weg zum Ministerium in Belgrad begegnet er Menschen und Tiere, von denen jede Figur eine neue Meinung und zugleich Gesellschaftsschicht repräsentiert. So wird man als Zuschauer*in mit Migration, Flucht, Zukunftslosigkeit, Glauben und Verwilderung konfrontiert. Eindringlich und berührend ist das Werk, allerdings durch die Laufzeit von zwei Stunden an gewissen Stellen etwas zäh. Mit dem realistischen Ende und den körnigen Aufnahmen werden die von Armut geplagten Gegenden dafür niemals beschönigt. Eine Geschichte, die viele Fragen stellt und die eigene Persönlichkeit herausfordert.


Made in Bangladesh
Land / Jahr: Bangladesch, Dänemark, Frankreich / 2019
Regie: Rubaiyat Hossain
Musik: Tin Soheili
Website: imdb.com

Nach Dhaka geht es mit dem Spielfilm „Made in Bangladesh“, wo Shimu in einer Textilfabrik arbeitet. Die Tage sind lang, die Luft stickig und heiss, die Platzverhältnisse beengt. Auch Lohnstreichungen, verbale und sexuelle Übergriffe sind keine Seltenheit. Gegen den Willen ihres Ehemannes beginnt Shimu, Unterschriften für die Gründung einer Gewerkschaft zu sammeln, von der sie sich die Durchsetzung ihrer Rechte erhofft.

Die Regisseurin Rubaiyat Hossain zeigt mit ihrem Film nicht nur die prekären Arbeitsverhältnisse in asiatischen Textilfabriken auf. Ein grosses Problem sind die patriarchalen Strukturen, die tief in der Gesellschaft verankert sind. Nicht nur braucht Shimu eine Arbeitserlaubnis von ihrem Mann; auch in den Fabriken ist das Gefälle eindeutig: Auf der einen Seite sind die Arbeiterinnen, die ausgebeutet werden, auf der anderen die Fabrikleiter und Behördenverantwortliche – allesamt Männer. Dennoch ist ihr Blick nicht nur schwermütig, sondern stets von Shimus Optimismus und Durchsetzungskraft geprägt – und schafft es auch, mit skurrilen Situationen zum Lachen zu bringen.


Cat In The Wall
Land / Jahr: Bulgarien, UK, Frankreich / 2019
Regie: Mina Mileva, Vesela Kazakova
Musik: Andy Cowton
Website: imdb.com

Mina Mileva und Vesela Kazakova haben mit „Cat In The Wall“ vom Dokumentar- zum Spielfilm gewechselt, die Form aber nicht komplett transformiert. Man folgt den bulgarischen Geschwistern Irina und Vladimir auf Schritt und Tritt durch das sorgengeprägte Leben in einem Hausblock in London – in digitalen Aufnahmen, ohne Hochglanz oder Weichzeichner. Gentrifizierung, Prekariat, Fremdenhass, Migration und gar der Brexit werden als Themen ins Spiel gebracht –durch die kurze Laufzeit des Filmes oft nur angeschnitten denn intensiv behandelt. Das ist etwas schade, dient aber der Form der Produktion: Milieustudie, Momentaufnahme, Realismus.

In den besten Momenten (wie die Gruppendiskussion der Wohnungsbesitzer) ist der Film eindringlich wie eine Doku und schafft es, den Alltag solcher Wohn- und Lebenssituationen perfekt auf die Leinwand zu transformieren. Die Situationskomik lockert die Aussichtslosigkeit auf, die Schauspieler*innen agieren fantastisch. Ein Film, den man sehr wohl neben „Push – Für das Grundrecht auf Wohnen“ (Fredrik Gertten) oder „Sorry We Missed You“ (Ken Loach) einreihen darf.


Text: Cornelia Hüsser und Michael Bohli

Eingeordnet unter News-Stream, Weitere Berichte Schlagworte: Cornelia Hüsser, Film, Human Rights Film Festival, Kosmos, Michael Bohli, Zürich
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