Datum: 22. März 2014
Ort: KiFF – Aarau
Bands: Grand Magus / Audrey Horne / Zodiac / The Vintage Caravan
Die Rock-Offenbarung war für letzten Samstagabend angekündigt, denn Rock Revelation Tour nennt sich das, was an der letzten Metalmayhem im KiFF auf dem Programm stand. Ob es wirklich eine Offenbarung war, das sei dahingestellt. Hauptsache der Name klingt gut und macht Eindruck.
Den Anfang dieses Manifestes machten die Isländer von The Vintage Caravan und waren für meinen Geschmack die Überflieger des Abends. Sehr sympathisch und mit viel Können und Spielfreude glänzten die blutjungen Musiker, die als Einfluss Barbra Streisand nennen. 😉 Klassischer Rock mit viel Blues und Anleihen an grosse Namen der 70iger Jahre kamen beim Publikum sehr gut an.
Ihre Debüt-Album „Voyage“ (2014) lies bereits aufhorchen und bekam von unserem Schreiberling eine sehr gute Wertung. Wie in der CD-Kritik fein detailliert beschrieben, kann ich nur sagen, dass es live genau so gut daher kommt. Deshalb, 1A und go Island go … macht weiter so!
Danach waren Zodiac an der Reihe. Die vier Deutschen sind noch nicht allzu lange ein Team, aber gestandene Musiker sind sie allemal. Schlagzeuger Janosch Rathmer ist auch bei den Long Distance Calling für den Rhythmus verantwortlich und das heisst nur Gutes. Allerdings fehlt es Zodiac noch an Dynamik, aber das ist Lästern auf hohem Niveau. Es hat mir zwar gut gefallen, aber so richtig mitreissen konnte es mich trotzdem nicht.
Auch sie schneiden in dieselbe Kerbe wie die Isländer und spielen ordentlichen Retro-Rock, doch die Offenbarung war das ebenfalls nicht. Was kommt also noch, welche Erkenntnis sollte dieser Abend bereithalten?
Audrey Horne? Aber der war doch bereits vor knapp 6 Monaten auf der genau gleichen Bühne? Und schon damals hinterliessen mir die Norweger keinen bleibenden Eindruck. Oder doch … aber einen schlechten. Nein, mein Ding ist dieser Hard Rock Stil nicht und wird es wohl auch nie werden. Zu vorhersehbar und eintönig. Für meinen Geschmack zu sehr auf altbewährtem aufgebaut und ich war noch nie Fan von alledem.
Auch die Showeinlage am Ende, als alle Musiker mit ihren Instrumenten (mit Ausnahme des Schlagzeugers) von der Bühne runter ins Publikum stiegen und dort ihr letztes Stück beendeten. Das war doch im Oktober 2013 schon so. So viel zur Spontaneität. Den meisten Besuchern schien es allerdings zu gefallen und ich war in der Minderheit mit meiner Meinung. So geht das halt manchmal und ich sag ja nix.
Und zu guter Letzt die Schweden Grand Magus. Nochmals eine ordentliche Prise Hard Rock. Dieses mal mit mehr Druck und Pfeffer im Hintern als bei Audrey Horne, doch die Rakete ging für mich auch hier nicht ab.
Mit ihrem aktuellen Album „Triumph And Power“ (2014) haben sie zwar ab CD einen sehr guten Eindruck hinterlassen, aber live gut? Zum bekennenden Hard Rock Fan wurde ich nach diesem Abend nicht, das ist wohl mein persönliches Fazit. Das KiFF hat trotz alledem wieder gerockt und sind ihrer Metalmayhem Serie treu geblieben. Nicht aufhören bitte.
Text: Nicole Imhof
Bilder: Kathrin Hirzel