Dynazty + Siernia + Surma + Holy Mother
Hall Of Fame – Wetzikon
Samstag, 23. April 2022
Text: Madeleine Fuhrer
Samstags im Hall Of Fame: Die Rocker von Holy Mother begrüssten das Publikum kurz nach Einlass mit ihrer Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal. Die Amerikaner holten mit viel Schwung, griffigen Riffs und Beats für den Abend aus. Ein sehr markantes Merkmal war die unglaubliche Gesangsstimme von Frontmann Mike Tirelli und ein gutes Omen für den Abend. In der Mitte des Sets gab es Überraschungsbesuch von Sirenia-Gitarristen Nils Courbaron und Dynazty-Bassisten Jonathan Olsson, mit Shots für die gesamte Band. Der Beginn einer grossen Tour-Abschlussparty – das Konzert in der Hall Of Fame war das letzte in dieser Runde.
Mysteriös und mit grossen Schritten Richtung Symphonic und Power Metal ging es in der Folge weiter mit Surma aus der Tschechei. Elfenhaft erschien Frontfrau Viktorie Surmová mit Krone zum Intro auf der Bühne. Viktories bezaubernde Stimme verlieh der harten Instrumentalisierung eine Sanftheit. Gegensätzlich dazu gab Gitarrist Heri Joensen, neben den ruppigen Riffs seine tief-böse Stimme zum Besten. Surma entführen mit ihrer Musik und Darbietung in eine Fantasy-ähnliche Welt. Wer es etwas progressiv mochte, war durchaus gut aufgehoben, es überdeckten die süsslichen Gesangsmelodien die schnellen Drumbeats. Zwei Überraschungen gab es ebenfalls auf der Bühne. Nebst Besuch von Gitarrist Nils und Bassist Jonathan mit mehr Shots, schwang Sirenia-Schlagzeuger Michael Brush die Drumsticks.
Michael Brush konnte gleich auf dem Hocker sitzenbleiben, denn nun war die Zeit für Sirenia gekommen. Klarer Gothic- und Symphonic Metal mit typisch grossem, orchestralen Soundteppich im Hintergrund. Die kräftige Stimme von Frontfrau Emmanuelle Zoldan imponierte und wechselte sich hin und wieder mit Growl von Gründer Morten Velands ab. Zweitgitarrist Nils Courbaron griff beherzt in die Saiten und zeigte seine Stimme bei einem im Duett gesungenen Song. Erneut gab es Besuch von Dynazty auf der Bühne und einen Umtrunk dazu, diesmal war nebst Jonathan Gitarrist Love Magnusson dabei. Sirenia beendeten ihr wunderbares Set mit dem in Emmanuelles Muttersprache gesungenen Cover „Voyage Voyage“.
Danach folgte das schwedische Power-Metal-Packet Dynazty. Mit Ventilatoren für die fliegenden Mähnen auf Hochtouren gedreht, ging es flotten Beates in das Set hinein. Die Band präsentierte einen Mix aus älterem und neuerem Material, welches eine tolle Mischung aus Hard Rock und Power Metal ergab. Hervorstechend war das gewaltige Organ von Frontmann Nils Molin (ebenfalls Sänger bei Amaranthe). Was für eine Stimme! Einen alkoholischen Überraschungs-Umtrunk gab es diesmal vom Tourmanager direkt ab zwei Whiskey-Flaschen. Im Set durften Songs wie „Land Of Broken Dreams“, „Waterfall“, „Presence Of Mind“ oder die neuste Single „Yours“ nicht fehlen. Melodiöse Gitarrensoli wurden von Love Magnusson und Mike Lavér eingebaut, vor dem Drumsolo von Georg Härnsten Egg gab Jonathan Olsson ein Bass-Solo zum Besten.
Ein Song lang übernahm Mike Tirelli das Mikrofon und ein „All Star“-Auftritt gab es später bei „Heartless Madness“ zusammen mit allen Sängern:innen der Vorbands. Zum Abschluss und als Zugabe kam Bassist Jonathan Olsson tatsächlich komplett nackt und nur mit dem Bass bekleidet auf die Bühne zurück. Was für eine aktive Bühnenperformance! Dynazty haben in vollem Umfange performancetechnisch wie musikalisch abgeliefert. Ein herrlicher Abend in der Hall Of Fame.