Datum: 14. Februar 2014
Ort: Hallenstadion – Zürich
Bands: Depeche Mode
Was soll man zu Depeche Mode und deren Konzerten noch sagen? Sie begeistern generationenübergreifend, sorgen bei jedem ihrer Auftritte stets für grosse Emotionen und lassen in den von überall her anreisenden Besuchern Glücksgefühle aufsprudeln. So auch letzten Freitag und Samstag in Zürich. Zwar kamen sie mit ihrer «Delta Machine»-Tour im Frühling/Sommer 2013 bereits zwei Mal in die Schweiz, doch auch bei dieser dritten und vierten Show herrschte natürlich volles Haus, welches bis in die hinterste Ecke mit Depeche Modes einzigartiger Magie durchflutet wurde.
Als endlich der einen fast hypnotisierende technoide BumBum-Sound verstummte, die Lichter ausgingen und die ersten Töne des Intros erklangen, hallte ein lauter Aufschrei durch das Hallenstadion, welcher in tosenden Applaus überging, als die Musiker nach und nach die Bühne betraten. Mit den beiden ersten Stücken ihres «Delta Machine»-Albums legten sie einen eher ruhigen Start hin, gefolgt vom Song «Walking In My Shoes», mit welchem sie dann etwas Schwung unters Publikum brachten.
Weiter ging es mit etlichen Hits und Klassikern sowie zwei weiteren Liedern ihrer aktuellen Platte. Vor allem gegen Ende ihres Auftritts zauberten sie schliesslich die richtigen Kracher hervor. Es wurde mitgesungen, getanzt, geklatscht, gejubelt. Nicht einmal der etwa zweiminütige Ausfall von einigen Boxen während «Enjoy The Silence» – Nomen est Omen – tat der Stimmung Abbruch. Mit seinem bekannten Hüftschwung, seinen Pirouetten-ähnlichen Drehungen, dem Herumwirbeln seines Mikroständers, dem Ausziehen seiner Weste und überhaupt seiner individuellen Bühnenpräsenz heizte Dave die Menge noch zusätzlich an. Er ist halt schon ein verdammt guter Frontman.
Wie gewohnt, gab es zwischendurch auch ein kleines Akustikset, bei welchem Martin, der neben Dave sonst eher etwas in den Hintergrund rückte, im Mittelpunkt stand. Während für die einen dieser Teil bei einem Depeche Mode Konzert nicht wegzudenken wäre und sie diese bedächtig widergegebenen Melodien und Martin’s gefühlvollen Gesang in vollen Zügen genossen, strömten andere währenddessen aus der Halle, um Nikotin zu tanken oder ihre Blase zu leeren. Schade. Aber ja, ist halt so.
Nachdem Depeche Mode nach «Personal Jesus» verschwanden, traten sie kurz darauf nochmals ins Rampenlicht, um fünf weitere Stücke zu performen. Darunter erneut ein Lied in akustischem Gewand, wieder von Martin präsentiert, die Nummer «Just Can’t Get Enough», welche die Zuschauer nicht nur innerlich zum Beben brachte, und als krönenden Abschluss den Song «Never Let Me Down Again», bei welchem ein Meer aus durch die Luft schwingenden Armen entstand. Beim letzten gab sogar die Madame neben mir, die sich vor den Zugaben praktisch ununterbrochen die Seele aus dem Leib schrie, wieder Vollgas.
Eine bombastische Show, die grösstenteils auf drei Screens übertragen wurde, auf welchen zwischendurch zudem ein sich ständig veränderndes Band-Foto, die Schatten einer DJane und Tänzerin, sonstige Animationen sowie eine Art Kurzfilm gezeigt wurden. Danach hiess es dann aber noch nicht «Goodbye», sondern eher «Dream On», denn im Foyer des Hallenstadions ging die «Black Celebration» eine ganze Weile weiter. Zu Musik von Depeche Mode wurde dort fröhlich gefeiert und teils sogar das Tanzbein geschwungen. Ja, die Synthie-Pop-Giganten schaffen es immer wieder die Leute in Ekstase zu versetzen.
Setlist:
01. Welcome To My World
02. Angel
03. Walking In My Shoes
04. Precious
05. Black Celebration
06. In Your Room
07. Policy Of Truth
08. Slow [Martin akustisch]
09. Blue Dress [Martin akustisch]
10. Heaven
11. Behind The Wheel
12. A Pain That I’m Used To
13. A Question Of Time
14. Enjoy The Silence
15. Personal Jesus
Zugaben:
16. But Not Tonight [Martin akustisch]
17. Halo
18. Just Can’t Get Enough
19. I Feel You
20. Never Let Me Down Again
Text + Bilder: Jasmin Rose