29. März 2018
KiFF – Aarau
Bands: Crimer / MoreEats
Für ein geruhsames Osterwochenende war der KiFF-Saal am Gründonnerstag ausserordentlich gut gefüllt – mit einem Publikum durchmischt von jung bis alt, aufmerksam bis ausgeflippt, nüchtern bis beschwipst.
MoreEats, der in Zürich wohnhafte Musiker mit Liechtensteiner Wurzeln, legte einen souveränen Auftritt hin. Zu den beiden Ohrwürmern „Waiting on my Baby“ und „Bar“ schwang sich das Tanzbein ganz von alleine. Die Beats des selbsternannten „Fürst of Pop“ katapultierten das Publikum direkt in die Zeiten von Full House und King of Queens und liessen definitiv das bevorstehende Sommerfeeling aufkommen. Danke MoreEats dafür – das lange Osterwochenende mit Aussicht auf Aprilwetter hätte nicht besser eingeläutet werden können!
Nach einer kurzen Pause heizte CRIMER dem Publikum bereits mit den ersten Klängen mächtig ein. Wer sich eine kurze Tanzpause erhoffte, der konnte diese Vorstellung endgültig ad acta legen. Die Wave- und Synthie-Pop-Sounds des neuen Albums „Leave Me Baby“ liessen die Zuhörer in den 80er-Jahren schwelgen. Denke ich an den Auftritt an der Badenfahrt im letzten Sommer zurück, erscheint mir das Publikum damals ernüchternd zurückhaltend. Diesen Eindruck konnte CRIMER mit seinem neusten Auftritt in Aarau endgültig revidieren. Die leidenschaftlichen und extrovertierten Tanzmoves und den unvergleichbaren Hüftschwung von CRIMER haben sich im Nu auf die Zuhörer übertragen und machten aus dem unscheinbaren Saal ein Tanzparkett der anderen Art.
Nebst seiner authentischen und energetischen Art, sich auf der Bühne zu präsentieren, hat er sein Debütalbum „Leave Me Baby„, welches kürzlich im Februar erschienen ist, mit grossem Elan dargeboten. Spätestens beim Song „Sorrow“ war ich hin und weg vom Gesangstalent des Ostschweizers. Ich bin der Überzeugung, es kann sich nicht nur um einen kurzfristigen Hype handeln!
Zum Schmelzen und Mitsingen brachten das Publikum letztlich die Zeilen von „Hours“: „And we ain’t going nowhere tonight, we are slaying the hours, slaying the hours.“ Diese Melodie wird wohl noch einige Wochen aus meinen Kopfhörern schallen.
Und zu guter Letzt noch ein weises Zitat von CRIMER: „Leaved eues Baby nöd!“