Datum: 10. Juli 2012
Ort: Kaufleuten – Zürich
Bands: Christina Perri / April Calls
Am 10. Juli war es soweit, ich machte mich gespannt auf den Weg in das schmucke Kaufleuten in Zürich. An diesem Tag war die amerikanische Singer-Songwriterin Christina Perri zu Gast. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich sehr auf dieses Konzert freute, ich aber gleichzeitig sehr gespannt war was mich da überhaupt so erwartete. Ganz ehrlich, ich mag sie. Ich mag sie sehr. Auch wenn es zugegebenermassen nicht dem Musikstil entspricht, den ich normalerweise gerne höre.
Als ich dann um 19:00 Uhr, gerade rechtzeitig zur Türöffnung, das Kaufleuten erreichte, waren da schon einige Leute, die auch in den Club wollten. Nachdem der Saal schon kräftig gefüllt war und ich mir einen guten Platz gesichert hatte, konnte der Konzertabend auch schon beginnen. Für die Aufwärmphase war die Schweizer Band April Calls zuständig. Die soulige Popmusik war auf alle Fälle sehr angenehm für das Gehör. Sie spielten vor allem eher ruhige, gefühlvolle Lieder die sehr von der Stimme der Sängerin Sarah leben. Jedoch fanden sie, trotz überzeugender musikalischer Leistung, nicht wirklich den Anschluss zum Publikum. Die Leute waren, glaube ich, sehr angetan von der Musik von April Calls, dennoch waren sie sehr verhalten. Trotz all dem auf alle Fälle ein gelungener Einstieg in diesen Dienstagabend, mir hat es sehr gut gefallen.
Gut eine halbe Stunde später gingen dann auch schon wieder die Lichter aus. Diesmal aber für Christina Perri, die mit grosser Vorfreude erwartet wurde. Die Bühne war romantisch mit Kerzen, Rosen und einem weissen Klavier dekoriert. Ehe man sich versah, stand auch schon die strahlende Christina Perri auf der Bühne und legte sogleich mit grosser Freude und vollem Elan los. Die bittersüssen Klänge und die traurig-melancholischen Texte waren einfach nur grossartig! Bei Liedern wie „Tragedy“ oder „The Lonely“ konnte man die Melancholie förmlich spüren. Die schweren, langsamen Klänge, dazu ihre ausdrucksstarke Stimme sorgte für Gänsehaut und den Wunsch, dass dieses Lied kein Ende nehmen würde.
Es war ein Auf und Ab zwischen federleicht und tonnenschwer. Mal die melancholischen, ja sogar düsteren Passagen und danach wieder die federleichte, melodiöse Akustik-Gitarre. Bei „Mine“ wurde das Publikum sogar zum Tanzen aufgefordert, diese Aufforderung wurde vom sehr durchmischten Publikum gerne angenommen und die sympathische Christina schien sich darüber sehr zu freuen.
Bei ihrem weltbekannten, sehr erfolgreichen Hit „Jar Of Hearts“ sang das ganze Kaufleuten mit. Manchmal wurde Christina schon fast vom Publikum übertönt. Mit ihrer zweiten Single „Arms“ und einer ausführlicher Dankesrede neigte sich ein Konzert dem Ende zu welches so nicht besser hätte sein können.
Für mich war dieses Konzert ein absolutes Highlight. Warum? Es war melancholisch, es war fröhlich, es war niederschmetternd und gleichzeitig hoffnungsvoll. Man schien zu fallen und gleichzeitig zu schweben. Christina Perri strahlte unaufhörlich in das Publikum und sang dazu die traurigsten Lieder und das alles ohne künstlich und überzogen zu wirken. Es war ehrlich und echt. Dieses Konzert war definitiv ein Wechselbad der Gefühle und hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Grandios!
Text + Bilder: Miriam Ritler