Basement Saints + Bell Baronets
KIFF – Aarau
Freitag, 8. April 2022
Text: David Spring
Nach vielen Verschiebungen und Planänderungen durften die Rock’n’Roller der Basement Saints letzten Freitag endlich ihr vielgelobtes Album „Stimulation“ taufen. Im KIFF in Aarau wurde zur grossen, lauten Feier geladen, um das Werk gebührend und ordentlich zu zelebrieren. Die Vorfreude war gross, es sollte ein wilder Abend werden.
Den Auftakt machten die Fuzz-Rocker der Bell Baronets. Mit einem lautstarken Intro und der aktuellen Single „Mulish Boy“ ging es ohne Umschweife los. Der unbändige, fette Bluesrock der Drei brachte das halbvolle KIFF in Bewegung, es wurde artig mit den Köpfen genickt und jedes durchgeknallte Gitarrensolo gefeiert. So lobt man sich das, eine gutgelaunte Band voller Energie auf der Bühne, ein Publikum in Partylaune davor.
Die Bell Baronets überzeugten mit einem abwechslungsreichen Set und beachtlichem Können an den Instrumenten. „Young Man’s Dream“ wartete mit versierten Slide-Gitarrenlicks auf, „Fainthearted“ wiederum strapazierte die Nacken aller Anwesenden mit fetten Riffs und druckvollen Beats. Mein persönliches Highlight war „Driven“, welches in ein massives Psychedelic Rock Impro-Fest ausartete und auf beeindruckende Art und Weise das Können der Musiker zur Schau stellte. Die Bell Baronets überzeugten mit viel Energie und Spielfreude, das KIFF war nach knapp einer Stunde mehr als aufgeheizt.
Mit „Love To Ride“, dem Opener des neuen Albums, legten die Basement Saints fulminant los. Umgehend kam im gut gefüllten Saal Bewegung und ordentlich Stimmung auf. Das grandiose „Rainbow Nation“ und das über-coole „Fine By Me“ folgten, die Band legte ein fettes Set an den Tag und das Publikum wusste dies zu goutieren. Sehr abwechslungsreich, mal heavy und Vollgas rockend, dann wieder gemütlich und zurückgelehnt, die Songs der Drei wussten zu überzeugen.
Zur Feier des Tages luden die Basement Saints einen Herrn an der Hammond-Orgel ein, der den Sound auf eine neue, coole Ebene brachte – oder hätte bringen können, denn während der ersten Hälfte des Konzerts hörte man von der Orgel eigentlich nichts. Auch der Gesang war viel zu tief im Mix. Am traurigsten jedoch war, dass man die ausufernden, genialen Gitarrensolos von Saitenhexer Levent Basharan kaum wahrnahm. Der Typ ging auf der Bühne ab wie Luzie, mit Energie und Spielfreude. Der Sound war bereits bei der Vorgruppe alles andere als ideal, leider fielen diese Probleme nun bedeutend mehr auf.
Zum Glück schienen weder Band noch Publikum gross davon beirrt. Die Basement Saints zelebrierten ihr neues Album gebührend. Neben dem Mann an der Hammond-Orgel begrüsste die Band auch eine Gastsängerin, die bei einigen Songs ihre beeindruckende Stimme zur Schau stellte, sowie Herrn Stefan Künzli, seines Zeichens Autor, Journalist und begnadeter Saxophonist. Nicht nur war er es, der das Album mit einer herzlichen, ausufernden Rede taufte, er überzeugte auch mit beeindruckenden Sax-Einlagen. Obwohl die Musik der Basement Saints nicht für dieses Instrument geschaffen wurde, funktionierte das verdammt gut.
Irgendwann neigte sich der Abend dem Ende zu. Mit zwei sehr guten, bisher noch unveröffentlichten Songs verabschiedeten sich die Jungs von uns, und natürlich wurden lautstark Zugaben gefordert. Diese gab es in Form von zwei Cover-Versionen, „House Of The Rising Sun“ und „Fortunate Son“. Danach war mit vielen Verbeugungen und „Thank You’s“ von allen Bandmitgliedern nach über zwei Stunden definitiv Schicht im Schacht.
„Stimulation“ wurde mehr als angemessen gefeiert und ins Leben gerufen. Die Basement Saints lieferten eine grandiose Show ab, die zusätzlichen Musiker:innen und Showeinlagen machten den Abend zu einem speziellen Anlass. Alle hatten eine Menge Spass, das KIFF wurde gerockt und mit all den grandiosen Songs in der Tasche werden die Basement Saints noch lange von sich hören machen.
Setlist Bell Baronets
1. Mulish Boy
2. Burn Down The Old Town
3. Young Man’s Dream
4. Fainthearted
5. Driven
6. Against The Weather
7. It’s Not Because Of You
8. Fire
9. Shoot My Heart
Setlist Basement Saints
1. Love To Ride
2. Rainbow Nation
3. Fine By Me
4. Beholden
5. Left Lane Cruiser
6. Radius Of Heat
7. Making Amends
8. Rooftop Riddles
9. Jeans
10. Shyness Highness
11. Stimulation
12. High Tide
13. Sometimes
14. Buffalo Bay
15. Brother
16. Buccaneer
17. Rage’n’Release
18. Bohemian Boogie
Zugaben
19. House Of The Rising Sun
20. Fortunate Son