28. März 2017
Volkshaus – Zürich
Bands: David Brighton’s Space Oddity
Hymnen für die Ewigkeit, unendliche Kreativität, ständiger Fortschritt und unzählige Lobpreisungen – der 2016 verstorbene Musiker und Künstler David Bowie hat wie kein anderer die Menschen in und um die Musikwelt so berührt. Seine Karriere ist unvergleichlich, seine Konzerte unvergesslich – und heute leider nicht mehr erlebbar. Oder etwa doch? Denn David Brighton verkörpert seit 1994 das Chamäleon auf schier perfekte Weise und hatte damals sogar für das „Reality“-Album mit Bowie zusammengearbeitet.
Und endlich stand der Mann mit seiner Band in Zürich auf der Bühne, komplett mit Videobegleitung, Kostümwechsel und dem Flair vergangener Jahrzehnte. Mit seiner Show Space Oddity greift Brighton nicht nur tief in die Vergangenheit von David Bowie ein, sondern fängt dank seinen grossartigen Musikern die Atmosphäre der damaligen Zeit perfekt ein. „Rebel Rebel“, „Young Americans“ oder „Ziggy Stardust“ – dem Publikum schallt es entgegen, als wäre man mit einer Zeitmaschine zurückgereist. Dank toller Solos, einem satten Sound und versierten Talenten werden auch komplexe Stücke wie „Cat People (Putting Out Fire)“ oder „Space Oddity“ zu einem Fest.
Bald konnten sich nicht mehr alle auf den Stühlen halten und suchten im Volkshaus neben den Sitzreihen Platz um zu tanzen, was Brighton erfreute und zu manchen Danksagungen hinreissen liess. Allgemein trat der Imitator mit viel Charisma und einer zum Verwechseln ähnlichen Gestik vor die Leute. Auch stimmlich traf er die Vorlagen von Bowie, und mit geschlossenen Augen verschwanden Begriffe wie Original und Kopie. Und wenn sich Space Oddity zu Covers von Cream und T. Rex hinreissen liessen, passte das perfekt in den Rahmen. Nicht nur die Hosen und Schuhe des Gitarristen glitzerten in diesen Momenten.
Sicherlich, eine Tribute-Show ist nicht jedermanns Sache und hat immer den Effekt, dass man alles mit dem Original vergleicht. Doch David Brighton hält dieser Herausforderung stand und traute sich auch an „China Girl“ oder „Under Pressure“ (mit Besuch von „Freddy Mercury“). Schade nur, dass gewisse Instrumente wie das Saxophon gesampelt wurden und man die Spätphase von Bowie komplett ausgeklammert hat. Aber einmal „Heroes“ und „Life On Mars?“ live zu erleben, das war schon sehr magisch.
Setlist
Erstes Set
1. Rebel Rebel
2. Young Americans
3. Golden Years
4. Dancing In The Street (Martha Reeves And The Vandellas Cover)
5. The Man Who Sold the World
6. Fame
7. Ziggy Stardust
8. Get It On (T. Rex Cover)
9. Changes
10. Starman
11. Space Oddity
12. The Jean Genie
13. Suffragette City
Zweites Set
14. Let’s Dance
15. Ashes To Ashes
16. Cat People (Putting Out Fire)
17. China Girl
18. All the Young Dudes
19. I Feel Free (Cream Cover)
20. Scary Monsters (And Super Creeps)
21. Under Pressure
22. Heroes
Zugabe
23. Modern Love
24. Life On Mars?
Text: Michael Bohli