Band: Basement
Album: Beside Myself
Genre: Emo / Pop
Label: Atlantic/Warner
VÖ: 12. Oktober 2018
Webseite: basementuk.com
“Beside Myself“ ist ein Album wie aus einem Guss. Jedoch mit zwölf verschiedenen Formen und diese haben eher weichere Kanten, als das bei Basement früher der Fall war. Auch wenn das alles gut zusammenpasst und es als Ganzes eine runde Sache darstellt: Über den Moment hinaus vermag es keinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dafür ist es zu leicht, zu wenig zwingend und es fehlt auch etwas an Mut.
Man kann sich dem vierten Album von Basement von zwei Seiten her nähern: Für Fans von Bands wie Jimmy Eat World wird “Beside Myself“ im Zuge des Emo-Revivals sehr willkommen sein. Wer sich andererseits mehrheitlich ausserhalb dieses Genres bewegt, wird gut darum herumkommen, weil es ihm kaum neue Facetten hinzufügt und Basement sich zunehmend poppiger präsentieren. Den Grunge älterer Tage nimmt man nur noch selten oder unterschwellig wahr. Eine gewisse Harmlosigkeit kompensieren die Briten damit, dass sie dank einem schnörkellosen Songwriting ziemlich bald auf den Punkt kommen und sie keine Lückenfüller brauchen. Gleichzeitig stechen Songs wie “Stigmata“ und vor allem “Ultraviolet“ heraus. Ein Album voll mit solchen Momenten und Basement könnten als veritable Erben von Jimmy Eat World durchstarten.
Wenig vielversprechend sind dafür Ansätze wie in “Keepsake“, die schüchtern in Richtung Foo Fighters schielen. Das ist Standard-Rock ohne Stadionpotential. Basement finden gegen Ende des Albums viel eher nochmals den Dreh, entdecken mit “Slip Away“ und besonders mit “Reason For Breathing“ ihre frühere Härte wieder. Zwei weitere Höhepunkte, die auch denen gefallen werden, die gerne bei Billy Talent oder Alice In Chains reinhören. Zum Abschluss werden sie mit dem emotionalen “Right Here“ zum zweiten Mal nach “Changing Lanes“ leiser und was einen definitiv versöhnlich stimmt: Die Stärken von Basement liegen darin, dass ihnen vieles gut steht und davon zehrt “Beside Myself“. Wenn sie diesen Umstand in Zukunft mehr ausreizen, winkt ihnen ein breiteres Publikum.
Tracklist:
1. Disconnect
2. Be Here Now
3. Nothing Left
4. Ultraviolet
5. Keepsake
6. Changing Lanes
7. Stigmata
8. New Coast
9. Just A Life
10. Slip Away
11. Reasoning For Breathing
12. Right Here
Bandmitglieder:
Andrew Fisher – Gesang
Alex Henery – Gitarre
Ronan Crix – Gitarre
Duncan Stewart – Bass
James Fisher – Schlagzeug
Gründung:
2009
Text: Michael Messerli