Interview mit Johan, Erik und Elliot von Auto-Auto
Date: 18. Juli 2009
Place: Tanzbrunnen, Köln
Website: www.auto-auto.se / www.myspace.com/autoautose
Written by: Nicole
Irgendwann habe ich mal in einem einschlägigen Magazin von einer Band namens Auto-Auto gehört, jedoch nicht weiter beachtet. Der spezielle Bandname blieb trotzdem in Erinnerung. Einige Zeit später dann die grosse Überraschung, als ich Auto-Auto als Vorband von Combichrist im Zürcher Club abart erleben durfte (Bilder dazu). Nichts ahnend stand ich da also in der ersten Reihe mit meiner Kamera in der Hand, als die sympathischen drei Jungs aus Schweden die Bühne betraten und ungeniert ihren Retro-Pop in das probenvolle abart los liessen. Vom ersten Moment an wippte mein Fuss im Takt mit und die Musik war einfach nur cool.
Dies bewog mich dazu, Johan, Erik und Elliot für ein Interview anzufragen und mehr über diesen Schweden-Export zu erfahren. Gesagt, getan und schon standen wir uns in Köln beim Amphi Festival, nach ihrem Konzert vor der Rheinparkhalle (Bilder vom Amphi) gegenüber. Da es mir die Qualität der Interview-Aufnahme (es war laut, hat geregnet und alle drei haben munter durcheinander geredet) im Nachhinein unmöglich macht festzustellen, wer mir auf welche Frage Antwort gegeben hat, sei einfach Auto-Auto als Band gemeint 🙂 Auf alle Fälle Dankeschön, es war herrlich unterhaltsam, chaotisch und hat Spass gemacht, genauso wie Eure Musik!
Nicole: Hallo Auto-Auto. Danke, dass Ihr Euch die Zeit für ein kurzes Gespräch nehmt. Ich habe Euch ja kürzlich im Club abart live erleben dürfen und war überrascht von Eurem fast schon 80er Jahre Stil. Wie würdet Ihr Eure Musik selber beschreiben?
Auto-Auto: Ja, es ist ein bisschen Retro, das stimmt. Wir machen einfach Musik, die wir lieben.
Auto-Auto: Ich muss da Widersprechen. Ich bin der Meinung, wir machen Musik der Zukunft, was Neues, das noch keiner vor uns gemacht hat 🙂
Auto-Auto: Ok, vielleicht ein Teil davon ist Zukunft, von irgendwoher, wo es keine 80er Jahre gab.
Nicole: Ihr kommt vielleicht aus einem parallelen Universum?
Auto-Auto: Ja, ich lebe in Berlin 🙂
Auto-Auto: Du machst ja immer Musik, die dir auch selber gefällt. Und wir sind halt in den 80er geboren, wir haben diese Zeit durchlebt, deshalb kommt daher vielleicht auch unsere Inspiration.
Auto-Auto: Also ich bin in den 80ern mit Musik aus den 60er Jahren wie The Beatles aufgewachsen und ich mag diesen Stil noch immer sehr. Und ich denke, das ist ein guter Hintergrund um interessante Musik zu machen. Wir sitzen nicht in einer Richtung fest, wie es andere Bands in der Szene zum Teil machen.
Nicole: Auf Eurer website habe ich gelesen, dass Ihr versucht mit Eurer Musik die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ist das immer noch aktuell und wie wollt Ihr das angehen?
Auto-Auto: Ja, ich glaube das funktioniert. Nicht nur mit der Musik, sondern mit Kunst im allgemeinen. Grundsätzlich denken wir, dass man mit Kunst Menschen zum Nachdenken bringen kann. Wenn man durch Songtexte, Bilder oder was auch immer, die Leute nur ein bisschen dazu bewegen kann, die Augen zu öffnen, dann haben wir etwas erreicht. Kunst muss nicht immer perfekt oder cool sein. Es soll etwas mit einer Aussage sein, auf das man aufmerksam wird und darauf reagiert und handelt.
Auto-Auto: Wir werden sicherlich keine Leben verändern, aber vielleicht Entscheidungen beeinflussen?
Nicole: Elliot, Du bist neu dabei. Bist Du nun ein fester Bestandteil der Band?
Auto-Auto: Ja, bin ich 🙂
Auto-Auto: Definitiv, er ist nun ein fixes Bandmitglied von Auto-Auto und es funktioniert super. Wir haben ihn gern um uns. Er ist ein Freak, aber er ist cool 🙂
Nicole: Er macht eine grosse Show auf der Bühne
Auto-Auto: Ja, das macht er wirklich 🙂
Nicole: Ihr wart zusammen mit Combichrist auf Tournee. Wir war das?
Auto-Auto: Fantastisch! Es war wirklich genial, wir lieben die einfach! Diese Tour hat einfach nur Spass gemacht und war total durchgeknallt. Wenn du dir die Bilder im Tourtagebuch ansiehst kannst du in etwa nachvollziehen, wie verrückt das war. Wir haben damit angefangen T-Shirts mit der Aufschrift „Combichrist Fight-Club“ zu tragen und somit den Fight-Club gegründet. Dabei geht es um unseren Kampf gegen Combichrist, ganz im Ernst, wir gegen Combichrist, aber wir gewinnen einfach nicht 😉
Nicole: Diese Tour war sicher eine gute Gelegenheit, Euch einem breiteren Publikum vorzustellen
Auto-Auto: Ganz klar, das ist auch der klassische Gedanke dabei. Aber es war trotzdem recht schwierig für uns, vor einer Band wie Combichrist und Aesthetic Perfection aufzutreten. Das sind beides knallharte Elektro-Acts. Und wenn Du da vor diesem Publikum auftrittst und da deinen weniger harten Synthpop-Electro-seltsamen80iger-Sound spielst, dann haben wir schon gewonnen, wenn zwei-drei Leute daraus danach zu unseren Fans werden.
Nicole: Was sind Eure Pläne für die Zukunft?
Auto-Auto: Oh, das ist eine schwierige Frage, was sind unsere Pläne?
Auto-Auto: Mehr Musik machen!
Nicole: Eine neue CD?
Auto-Auto: Dieses Jahr wohl nicht mehr. Wahrscheinlich nächstes Jahr. Wir haben da schon einige neue Lieder fertig.
Nicole: Dann brennt das bitte auf CD!
Auto-Auto: Das könnten wir machen 🙂 Aber eigentlich kommt das auch auf unseren Boss, Out Of Line, an. Wenn der sagt, wir bringen das jetzt raus, dann machen wir das. Und bis dahin lehnen wir uns noch etwas zurück und warten auf den richtigen Moment.
Nicole: Besten Dank für das Interview und wenn Ihr mal wieder in der Schweiz spielt, lasst es mich wissen.
Auto-Auto: Danke auch, klar, machen wir.
Hier eine kleine Kostprobe: