Datum: 21. Mai 2011
Ort: Salzhaus – Winterthur
Bands: Atari Teenage Riot
I‘m Alec Empire and I’m the f*** destroyer…! So klingt das, wenn der Frontmann der Atari Teenage Riot zum Publikum spricht. Die Berliner Elektro-Pioniere, die den Industrial- oder Digital-Hardcore erfunden haben, rebellieren auch heute, nach über 10 Jahren, noch immer auf der Bühne. Allerdings kommt es mir trotzdem nicht mehr ganz so brisant oder aufwühlend vor, wie anno dazumals. Älter sind sie zwar geworden, doch leiser auf keine Fälle. Und dass es kein Kuschelabend-Konzert sein wird, das wusste jeder der Besucher schon im vornherein.
Bevor es los ging, stand ich noch mit meiner Kamera in der Hand in der ersten Reihe. Ein optimistischer und hoffnungsvoller Versuch, den ich jedoch nach 2 Sekunden Konzertstart bereits wieder abgebrochen habe. 🙂 Hinter den seitlichen Abschrankungen, einer Ellbogen- und Fusstritte-freien Zone, fand ich dann doch noch ein nahes und gutes Plätzchen, um meine Kamera zücken zu können.
Alec Empire, Nic Endo und das neue Mitglied, MC CX Kidtronik, gaben vom ersten Ton an Vollgas und liessen den Besuchern keine Verschnaufpause. Härtester Elektro, gepaart mit der Gestik des charismatischen Sängers Alec und seiner charmanten, jedoch nicht weniger wilden Programmiererin, Nic Endo, ergaben ein kompaktes, punkiges Bild. MC CX Kidtronik ging neben den beiden fast ein wenig unter und musste sich zu allem Elend noch mit Fans seinen Platz auf der Bühne streitig machen. Stagediving ok, aber auf der Bühne stehen bleiben, das gehört sich nicht. Der Platz auf der Bühne ist für die Band da, jedoch scheint das nicht jedem Groupie so ganz klar gewesen zu sein. 😉
Nach eineinhalb Stunden war für mich dann Feierabend und ich hatte genug Aggressions-Sound intus, der nicht so ganz zum wunderbaren Sonnentag passen wollte. Genial war es allemal und ich bin bereits gespannt auf das neue Album der Dreien, das demnächst erscheinen soll.
Geschrieben von: Nicole Imhof