Tätigkeit bei ARTNOIR: Redakteur
Dabei seit: Februar 2010
Das Jahr 2020 wird vielen Menschen nicht in guter Erinnerung bleiben, die Welt schlitterte in die grösste Krise der Neuzeit. Natürlich machte diese auch nicht vor der Unterhaltungsindustrie Halt. Die Folgen sind noch nicht abschätzbar, aber es wird zahlreiche Clubs und Veranstalter das Genick brechen. Die Situation war auch für ARTNOIR nicht einfach, trotzdem haben wir das Beste daraus gemacht und uns mit unserer Leidenschaft Musik beschäftigt. Selbstverständlich gab es auch im vergangen Jahr viele neue Musik zu entdecken.
Alben
Die Songs auf dem zweiten Album „Lazy People Will Destroy You” von Raskolnikov sind reifer, kompakter und dynamischer. Die Entwicklung des Trios hin zu dunkleren Soundstrukturen ist bemerkenswert und lässt das Dark-Wave-Herz jubeln. Das imposante Debütalbum „Architecture“ von IST IST aus Manchester ist ein Konzentrat aus New Wave mit Indie-Einflüssen. „Hardship“ von DILK mischt Cold Wave und Dark Wave zu einem edlen Glanzstück der dunklen Tonkunst.
Das Konzeptalbum „Pleasures For The Wicked“ von Crying Vessel aus Bern ist ein Hörgenuss für Fans von Cold Wave mit Dark-Pop-Einflüssen. Bei den Songs vom ersten Silberling „Shadow“ der kalifornischen Band Fearing verschmelzen Post-Punk, Shoegaze und Cold Wave zu leuchtend schwarzen Perlen.
Livestream
Ich war im letzten Jahr nicht an einem einzigen Konzert, die Pandemie liess keine Konzerterlebnisse zu. Dafür schaute ich mir Livestreams an, was natürlich wenig mit einem Konzert vor Ort zu tun hat. Aber ich sagte mir, besser als gar nichts.
Mein erster Stream war ein Wohnzimmer-Konzert von Ash Code aus Neapel. Das Trio versuchte auf diesem Weg Geld für lokale Spitäler zu sammeln und die Zuschauer*Innen im Lockdown etwas abzulenken.
Claudine und Federico von Dear Deer machten während dem ersten Lockdown vier kurze Streams, jeweils aus einen Raum in ihrer Wohnung. Neben dem Wohnzimmer spielten sie auch noch in der Küche, im Esszimmer und zuletzt im Bad.
DEAR DEER live stream#1 : We can play in a living-room
Palais Ideal nutzen die Infrastruktur vom Club Effenaar in Eindhoven für eine „Isolation Session“. Durch die Bildschnitte und dem grossartigen Sound entstand so etwas wie ein Live-Feeling.
Auch Labels versuchten mit Streams ihre Fans auf dem Laufenden zu halten: Suzy und Andreas von Cold Transmission präsentierten in 60 Minuten auf ihre herzliche Art Neuigkeiten von ihrem kleinen, aber feinen Label.
COLD TRANSMISSION TV Livestream #1
Die erste Übertragung von dem Gothicat Festival war ein eindrückliches Erlebnis. Während 150 Minuten wurden unveröffentliches Videos und Clips von Bands und Künstler*Innen aus dem dunklen Untergrund präsentiert. Zusammen mit guten Freund*Innen zeitgleich in einem Handy-Videochat über den Anlass zu diskutieren, lachen und manchmal auch ablästern, war fast schon unbezahlbar.
Ich hoffe, das im neuen Jahr irgendwann wieder Konzerte im normalen Rahmen stattfinden dürfen. Wir von ARTNOIR werden in Bild und Schrift darüber berichten. Unseren Leser*Innen wünsche ich viele und eindrückliche Events, die durch Bands, Künstler*Innen und in der Interaktion mit den Zuschauern entsteht.
Keep on waving!
Euer JHG Shark