Band: Arabs in Aspic
Album: Madness And Magic
Genre: Progressive Rock
Label: Karisma Records
VÖ: 12. Juni 2020
Webseite: arabsinaspic.org
Nach Norwegen klingen die Musiker von Arabs in Aspic nicht direkt, viel eher möchte man die Töne in England verorten, sowie mehrere Jahrzehnte zurückdatieren. „Madness And Magic“ ist schwungvoller, melodienverliebter und funky Progressive Rock der alten Schule. Classic Rock ist enthalten, selten vernommene Rhythmen und eine mühelose Art, zwischen den Stimmungen und Tempi zu wechseln. Das hört man heutzutage selten, besonders, ohne anzubiedern. Und diese Scheibe tut das nie, sondern lockt mit jedem Takt noch stärker.
Bereits der Opener „I vow to thee my screen“ lädt die Platte mit Geheimnissen und Zaubereien auf, die Orgeln zelebrieren sich und das Lied, der Mittelteil geniesst die freiheitliebenden Gefühle. Die eher zielgerichtete Variante der Rockmusik findet sich bei „High Tech Parent“, nachdem Arabs in Aspic die jüngere Generation mit dem Zweiteiler „Lullaby for modern kids“ zur Ruhe gebracht haben. Hier macht das Zuhören vor allem Spass, wenn man sich in der Prog-Rock-Geschichte auskennt und Vergleiche zu den damaligen Heroen ziehen kann. Neu wird nichts erfunden, sondern perfekt interpretiert.
Auch frische Einflüsse wie Motorpsycho sind zu erspüren, bevor „Madness and Magic“ wieder komplett in der Romantik versinkt. Geschickt wechseln Arabs in Aspic so zwischen harten Momenten und lichten Einfällen, nutzen die zwei Schlagzeuger geschickt aus und versuchen textlich, die Einflüsse des digitalen Zeitalters zu analysieren. Schliesslich pendelt der Fortschritt weiterhin zwischen Magie und Wahnsinn und sollte im besten Fall kreativ begriffen werden, wie mit dieser schmucken LP.
Tracklist:
1. I Vow to Thee, My Screen
2. Lullaby for Modern Kids, Part 1
3. Lullaby for Modern Kids, Part 2
4. High-Tech Parent
5. Madness and Magic
6. Heaven in Your Eye
Bandmitglieder:
Jostein Smeby – Gitarre und Gesang
Stig Jørgensen – Orgel und Gesang
Erik Paulsen – Bass und Gesang
Eskil Nyhus – Schlagzeug
Alessandro G. Elide – Perkussion
Gründung:
1997
Text: Michael Bohli