Ein musikalisch dichtes, vielseitiges und deshalb auch nie langweiliges Jahr neigt sich dem Ende zu. Wir von ARTNOIR haben uns nochmals durch die für uns relevantesten Veröffentlichungen gehört und präsentieren euch feierlich unsere Alben des Jahres in den Kategorien «national» und «international».
Jury 2022:
Michael Bohli, Mischa Castiglioni, Conny Hüsser, Michael Messerli, David Spring
Foto: Berend Stettler
Emilie Zoé – Hello Future Me
Album des Jahres 2022 – Schweiz
Jury-Kommentare:
Michael Bohli: Emilie Zoé serviert grossen Lo-Fi und eine Fülle an Ideen; eine lodernde Wucht und Stärke wie beim Vulkanausbruch. Das Album ist die logische Fortsetzung ihres bisherigen Schaffens, perfekt ausformuliert. Das Niveau ist beachtlich – wohin führt uns diese Frau noch?
Mischa Castiglioni: Emilie Zoé bleibt auch auf „Hello Future Me“ ihrer Linie des Minimalen überaus treu. Aber auf diesem Album kommt ihr Live-Drive langsam aber sicher zum Vorschein. Ich freue mich auf viel … VIEL mehr! Sei es auf der Bühne oder auf dem Plattenteller.
Conny Hüsser: „Hello Future Me“ ist ungeschliffener und direkter Lo-Fi, berührend und weniger düster als das bisherige Schaffen von Emilie Zoé. Man darf sich auf noch mehr Zukunft freuen.
Michael Messerli: Mit wenig sehr viel erreichen: „Hello Future Me“ macht mehr als nur das Nötigste. Minimalistisch und doch breit genug arrangiert bringt Emilie Zoé damit ihre Kompositionen herausragend auf den Punkt, ohne sich Konventionen anzubiedern.
David Spring: Düster, bedrückend, abwechslungsreich und faszinierend. Emilie Zoé bleibt ihrem eigenen und einzigartigen Sound treu, „Hello Future Me“ zeigt einmal mehr, warum die talentierte Künstlerin zu den Allerbesten unseres Landes gehört.
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I’m A Woman
I Am Your Shadow Sometimes
I’m A Human With A Teen In My Voice
– Volcan
Brutus – Unison Life
Album des Jahres 2022 – International
Jury-Kommentare
Michael Bohli: Die Musik auf „Unison Life“ ist Post-Hardcore, aber irgendwie doch gefühlvoller Rock. Shoegaze und Dream-Metal, Thursday mit rauer Oberfläche und Sound im ewigen Hall. Fesselnde Prügeleien voller Emotionen und der famosen Stefanie Mannaerts an Mikrofon und Schlagzeug.
Mischa Castiglioni: Die Wucht, die Direktheit, der Drive, die Kraft, die Verzweiflung, aber auch die Wut sind eine Platte lang omnipräsent. Auch und vor allem in der Stimme von Stefanie Mannaerts. Keine Sekunde des Durchatmens. Wenn ihr die findet, bitte durchgeben! Grosses Kino.
Conny Hüsser: „Unison Life“ ist Post-Hardcore, Death Metal, Post-Rock und Shoegaze. Emotional, wuchtig, laut und verzweifelt. Das Album fesselt von der ersten Sekunde an. All killer, no filler!
Michael Messerli: Zweimal gefragt worden, was für Musik denn diese Brutus machen. Zweimal bei der Antwort gescheitert. Besser ist: „Unison Life“ durchhören, den Kinnladen wieder zumachen und wohlwissend über Genregrenzen schmunzeln.
David Spring: Ein wunderschöner Mix aus Punk, Angst, Energie und Wut. Mit viel Abwechslung, grossen Songs, toller Stimme und einfach allem, was es für ein geniales, authentisches, modernes Album braucht.
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It just takes some time to go on
After all we are still going strong
We’re still going strong
It just takes some time
– Dreamlife