Lifeforce Records / VÖ: 25. Januar 2019 / Post-Metal, Black Metal
asecretrevealed.de
Text: Michael Bohli
Die fünf Mannen aus dem südlichen Teil Deutschlands beweisen mit ihrem Album „Sacrifices“, wie wenig Genrebezeichnungen schlussendlich helfen, oder wie vielfältig diese auszulegen sind. Denn was A Secret Revealed mit ihrem zweiten Studioalbum vorweisen, das ist weit mehr als typischer Post-Metal. So beginnt „Grieved“ mit emotionalen Gitarrenklängen, welche man immer wieder bei Anathema hören kann, um dann mit jedem Takt weiter in das brutale Geknüppel des Black Matel abzudriften. Dieser Übergang geschieht so geschickt, dass eine andere Auflösung für den Track undenkbar wäre. Und darin liegt die Stärke dieses Werkes, in der gefestigten Auftrittsweise.
Die Musik von A Secret Revealed ist wie ein Koloss, der sich mit heissem Atem über die Landstriche schleppt und dabei den Einwohnern Angst einjagt, in seiner Zerstörung aber auch die Möglichkeiten für eine Neugeburt hinterlässt. Post-Irgendwas, Metal-Sowieso, im Kern ist „Sacrifices“ ein Herzensprojekt, das mit geschickten Steigerungen und einer dynamischen Klangwucht alle Beschreibungen zu Staub zermalmt. Kein Wunder heisst eines der Highlights „Ashes“, denn mit solchen Arrangements brennt man alle Zweifel nieder.
Den Liedern wird Zeit gelassen, die Atmosphäre mit viel Hingabe kreiert. A Secret Revealed sind Meister darin, druckvolle Momente entstehen zu lassen und diese auf kreative Weise aufzulösen. Mit Michael Helm als neuen Frontmann treten wildes Geschrei und kräftiger Gesang gegen die infernalischen Gitarren an, Melodien und Brutalität kämpfen um das Gleichgewicht. Das mündet in Stärke, das endet im Gegenteil eines Krawalls. So beziehen sich Liednamen wie „The Downfall“ auf keinen Fall auf das Album, sondern erzählen ihre eigene Geschichte in diesem Schmelztiegel.