Band: Postvorta
Album: Porrima
Genre: Post-Metal / Sludge / Ambient / Doom
Label: Sludgelord
VÖ: 20. Februar 2020
Webseite: Postvorta bei FB
Schon wieder beliefert mich Italien mit neuem Musikfutter. Hatte ich doch schon letzte Woche das Vergnügen, gleich zweimal vom italienischen Musiklieferdienst bewirtet zu werden. Bereits meine letztwöchige Menülieferung fiel überhaupt nicht unter die Kategorie „Fast Food“. Doch die schwerste Kost von diesen Dreien ist ganz klar das mir nun vorgesetzte Werk „Porrima“ von Postvorta.
Postvorta sind leidenschaftliche Köche, denen Qualität enorm wichtig ist. Man kann hier aber auch durchaus von hoher Quantität sprechen, denn das Album kommt mit einer Garzeit von anderthalb Stunden enorm opulent daher. Interessant ist, dass die sechs Meisterköche ihren Stil selbst mit „Cinematic Doom“ bewerben – die meisten Spielfilme kommen auf etwa diese Laufzeit. Tatsächlich ist es auch wirklich Kopfkino, was Postvorta einem hier unterbreiten. Am besten, man geniesst „Porrima“ mit Kopfhörer, damit die Details optimal zur Geltung kommen, obwohl das Verb „geniessen“ hier nur bedingt zutrifft. Denn „Porrima“ ist sehr, sehr sperrig. Die fünf Songs, die allesamt über zehn Minuten herauskommen und einmal sogar die zwanzig Minuten-Marke knacken („Vasa Praevia Dispassion“, „Aldehyde Framework“), sind dabei vor allem Rhythmus-geprägt. Ausufernde Solos gibt’s hier nicht zu bestaunen.
„Porrima“ ist kein Hit-Album. Man kann die Scheibe aber auch sehr gut nebenher Laufen lassen, was dann auch ein bestimmtes, meist düstrer-trauriges Ambiente im Raum verströmt. Die vielen Details kristallisieren sich aber nur bei eingehendem Konsum heraus. Hörern, die eine Herausforderung suchen und gern auf Entdeckerreise gehen, die aber als Voraussetzung mit viel Geduld gesegnet und dafür mit musikalischen Feinheiten belohnt werden möchten, sei „Porrima“ wärmstens ans Herz gelegt.
Tracklist:
1. Epithelium Copia
2. Vasa Praevia Dispassion
3. Decidua Trauma Catharsis
4. March Dysthymia
5. Aldehyde Framework
Bandmitglieder:
Nicola Dona – Gesang, Gitarre
Andrea Fioravanti – Gitarre und Synthesizer
Raffaele Marra – Bass
Dario Foschini – Gitarre
Mohammed Ashraf – Synthesizer und Gitarre
Matteo Borzini – Schlagzeug
Gründung:
2009
Text: Pink