Band: Cory Wells
Album: The Way We Are
Genre: Acoustic / Folk
Label: Pure Noise
VÖ: 15. November 2019
Webseite: corywellsofficial.com
„I could write a ton of different styles of songs, but as long as I sing them like I mean it, the songs will resonate.“ Genau das beweist Singer-Songwriter Cory Wells auf seinem Debüt „The Way We Are“. Auf zwölf Songs über Lieben und Verlassen, Abhängigkeit und Neuanfänge zeigt sich der Solokünstler mit Akustikgitarre sowohl verletzlich, von Wut und Schmerz zerfressen, als auch als aufgestellter Sunnyboy mit einer Menge Charme.
Bevor er sich für den Weg des Solokünstlers entschloss, war Cory Wells in mehreren Metalbands aktiv. Sein Kleidungsstil sowie einzelne Gesangsparts zeugen scheinbar noch von dieser Zeit, während seine Musik andererseits stark von Folk sowie auch den Genres Emo und Hardcore geprägt ist. Eine klare Linie zwischen einzelnen Genres zu ziehen, gehört definitiv nicht zu Wells` Arbeitsweise. Stattdessen geniesst er es, sich keine künstlichen künstlerischen Grenzen setzen zu müssen und sich musikalisch so entfalten zu können, wie es sich eben gerade richtig anfühlt.
Wie ein Wasserglas, das umgestossen wird und dessen Inhalt sich in scheinbar unkontrollierten Bahnen auf dem Holztisch einen Weg sucht, mit all seinen kleinen Ausläufern, über die Tischkante tropfend auf den Boden, in die Rillen und Löcher fliessend, Staub und Schmutz mit sich ziehend – so scheint es mit Cory Wells zu sein: Die starken Gefühle, die seiner Musik zu Grunde liegen, ziehen die Songs in alle möglichen Richtungen und nehmen dabei alles mit, was sie kriegen können. Was am Ende genau dabei raus kommt, kann und will der Sänger und Songwriter scheinbar selbst gar nicht genau wissen. So finden sich auf „The Way We Are“ schwere und unglaublich traurige Songs wie „Distant“ oder „Walk Away“, aber auch poppige und absolut tanzbare, „Cement“ oder „Waiting“ als Beispiele zu nennen, die ohne weiteres Airplay im Mainstream-Radiosender deines Vertrauens erhalten könnten.
Zwar handelt es sich bei „The Way We Are“ um ein Soloalbum eines Solokünstlers, hinter den Kulissen arbeitete Cory Wells jedoch auch mit anderen MusikerInnen zusammen, die ihre kleinen Beiträge zu den zwölf Tracks des Albums beisteuerten. Darunter Chris Carrabba von Dashboard Confessional und Sängerin Lizzie Farrall, beide zu hören auf „Fall Apart“. Letztere begleitet Wells auch auf seiner aktuellen Europa-Tour, die Tickets für die Shows sind heiss begehrt.
Die Arbeit an seinem Debüt nahm etwas mehr als zwei Jahre in Anspruch. 2017 erschien seine erste EP „How To Tear Apart The Ones You Love“ bei Pure Noise Records, dem Label von Künstlern wie Senses Fail, State Champs, Counterparts, Stick To Your Guns, The Story So Far. Nun, so mancher Band, die sich einen Namen im Pop Punk, Hardcore oder Metalcore gemacht hat in den vergangenen Jahren. Beim ersten Hinhören tanzt Cory Wells mit seinen doch teils sehr folkigen Akustikriffs scheinbar aus der Reihe, doch irgendwie passt es eben doch ganz gut, dieser Mix aus hart und supersoft. Und, wie Wells selbst sagt: „Without the bad, the good would mean nothing. It would just be normal. I hope people can appreciate the emotions put into this record as well as the various feels and styles it represents. It’s the way we are.“
Tracklist:
1. Distant
2. Keiko
3. Wildfire
4. Harbor
5. Broken
6. Fall Apart
7. Waiting
8. End Of A Good Thing
9. Patience
10. Walk Away
11. Lost
12. Cement
Bandmitglieder:
Cory Wells
Gründung:
2017
Text: Sarah Rutschmann