Band: Northlane
Album: Alien
Genre: Metalcore
Label: UNFD
VÖ: 2. August 2019
Webseite: northlaneband.com
Das Motiv auf dem Cover zu „Alien“ wirkt wie ein Sturm in der Seele, schwarze Gedanken gegen Trauer und trifft damit das Thema der Entfremdung, welches auf diesem Album herrscht, mehr als gut. Northlane wollten mit ihren neuen Liedern nicht die hypertechnische und an SF erinnernde Atmosphäre weiterführen (siehe Gestaltung von „Analog Future„), sondern wagen sich in das persönliche Trauma aus der Kindheit und Vergangenheit. Misshandlung, Drogen, Gewalt, Sänger Marcus Bridge musste vieles erdauern und nagt bis heute an diesen Erlebnissen – darum nun «Alien», brutal und heftig.
Der Metalcore von Northlane war, wie es sich für dieses Genre gehört, noch nie zimperlich. Bei «Alien» zeigen die Mannen aber klar, wie extrem sie musizieren können. „Vultures“ bietet Geschrei und Breakdowns vor einem explosionsartigen Klangbild, „4D“ ist schnell und gnadenlos. Ab dem Punkt wird deutlich, dass Acts wie Marilyn Manson oder Nine Inch Nails eine gewisse Vorbildfunktion innehielten, elektronische Schreie, Bässe und Kinnhaken ergänzen die Lieder. „Talking Heads“ ein brennender Tropensturm mit tiefschwarzem Inhalt, „Freefall“ die Finte, welche zu tödlichen Riffs führt.
Stetige Steigerung, die tatsächlich sogar bei „Jinn“ nicht ihr Endet findet, da spielt es keine Rolle, überlagern sich die Frequenzen schon lange. Northlane holen die melodischen Refrains in die Mischung zurück und erobern Rob Zombie und die Zweitausender mit „Eclipse“. Die Zwänge werden allerdings erst bei „Sleepless“ losgelassen, eine gewisse Besserung zeigt sich auf. „Alien“ fühlt sich sehr oft wirklich wie die Hölle an, welche Bridge durchleben musste – vor lauter Ausdruck verliert sich die Band aber etwas in den Extremen. Auf jeden Fall ist das Album immer: laut und wütend.
Tracklist:
1. Details Matter
2. Bloodline
3. 4D
4. Talking Heads
5. Freefall
6. Jinn
7. Eclipse
8. Rift
9. Paradigm
10. Vultures
11. Sleepless
Bandmitglieder:
Jon Deiley – Gitarre
Josh Smith – Gitarre
Alex Milovic – Bass
Nic Pettersen – Schlagzeug
Marcus Bridge – Gesang
Gründung:
2009
Text: Michael Bohli